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Warum sind die Dinosaurier ausgestorben?

Dinosaur Extinction

Vor Millionen von Jahren war unser Planet die Heimat von riesigen Giganten, die über die Lüfte, dem Ozean und dem Land herrschten. Ihre einstige Präsenz auf der Erde ist unbestreitbar und etliche Beweise ihrer längst vergangenen Existenz sind auch nach Millionen von Jahren in Form von Fossilien immer noch vorhanden. Die Überreste, die diese prähistorischen Riesen hinterlassen haben, führten zur Entstehung der wohl bekanntesten mythologischen Fabelwesen, nämlich der Drachen.

Museum und Jurassic Park

Die meisten Menschen haben schon von etlichen verschiedenen Arten von Dinosaurier gehört oder erfahren, sei es vom Museum oder von Filmen wie Jurassic Park. Doch warum genau die Dinosaurier ausgestorben sind, hat eine große Debatte entfacht, die die Meinungen der Wissenschaftler bis heute noch spaltet.

Es fanden zahlreiche große Massenaussterben im Verlaufe der Erdgeschichte statt. Wir werden uns hier mit den beiden Massenaussterben befassen, welche den größten Einfluss auf das Aussterben der Dinosaurier hatten und zugleich auch noch das Ende für viele weitere prähistorische Lebensformen auf der Erde bedeuteten.

Trias-Jura Aussterben der Dinosaurier

Das erste dieser beiden großen Massenaussterben im Reich der Giganten fand während der Trias-Jura-Grenze, im Finale des Triaszeitalters, vor etwa 200 Millionen Jahren statt und ist als das „Tr-J Massenaussterben“ bekannt. Auf der Liste der möglichen Ursachen stehen verheerende Vulkanausbrüche, ein drastischer Klimawandel oder ein katastrophaler Asteroideneinschlag, welcher eventuell sogar die beiden ersten möglichen Ursachen erst hervorgerufen hat.

Dieses Massenaussterben setze nicht nur der Existenz zahlreicher Dinosaurier ein Ende, sondern vor allem auch von unzähligen Meeresbewohnern, einer Menge Amphibien und einer beträchtlichen Anzahl von Kopffüßern und Weichtieren.

Es wird geschätzt, dass etwa die Hälfte aller Lebewesen zum damaligen Zeitpunkt dem Aussterben zum Opfer fielen. Komischerweise sollen Pflanzen allerdings von diesem Massenaussterben nicht so stark betroffen worden sein, was bis heute noch ein Mysterium darstellt. Genaueres ist zu diesem Ereignis nicht bekannt. Wobei sich Forscher allerdings einig sind ist, dass dieses Massenaussterben mit Sicherheit stattgefunden hat.

Vulkanausbruch als Ursache?

Viele Experten betrachten extrem starke vulkanische Aktivität zu dieser Zeit als eine realistische Ursache für das Massenaussterben. Als verkleinertes Beispiel wird oftmals mit dem isländischen Vulkan Laki verglichen, welcher im Jahre 1783 plötzlich ausgebrochen ist und eine verheerende Katastrophe hervorgebracht hat. Die daraus entstandenen schwefelhaltigen Gase erzeugten eine dunkle Gaswolke, die noch jahrelang fortbestand.

Diese blockierte das Sonnenlicht, was wiederum zum Abkühlen des Planeten führte. Als Folge davon kam es zu etlichen Hungersnöten und schließlich zu etwa sechs Millionen Toten.

Vulkanausbruch

Doch trotz der immensen Zerstörungskraft war dieser Vulkanausbrach, zumindest relativ gesehen, winzig im Gegensatz zu einem Vulkanausbruch, welcher nötig gewesen wäre, um eine vergleichbare Katastrophe wie beim Tr-J Massenaussterben hervorzurufen. Der Vulkanausbruch beziehungsweise die Vulkanausbrüche während der Trias-Jura-Grenze müssten geschätzt etwa zwei Millionen Kubikkilometer an Basaltlava ausgeschieden haben, um solch ein Massenaussterben zu bewerkstelligen.

Der Ausbruch von Laki schied allerdings „nur“ etwa 15 Kubikkilometer an Basaltlava aus, was trotzdem zu desaströsen Folgen führte.

Ein Asteroideneinschlag klingt in dieser Theorie daher etwas plausibler, jedoch wurde bis heute kein sattelfester Beweis für ein solches Ereignis gefunden. Der einzige Anhaltspunkt dafür liegt im Westen Frankreichs. Deutsche und Französische Forschungsteams fanden nämlich in der Nähe von Rochechouart ominöse Erdstrukturen.

Nach genauerer Untersuchung wird vermutet, dass diese Strukturen wahrscheinlich das Resultat eines gewaltigen Erdbebens sind, welches möglicherweise durch einen etwa zwei Kilometer großen Asteroideneinschlag vor ca. 200 Millionen Jahren verursacht wurde.

Zwar überschneidet sich die Zeit des vermuteten Einschlags mit dem Trias-Jura Massenaussterben, ob man jedoch dies als einen überzeugenden Beweis gelten lassen kann, ist für viele Forscher fragwürdig. Nichtsdestotrotz ist dieses Ereignis eines der größten Geheimnisse der Urzeit. War die Ursache für das Tr-J Massenaussterben wirklich ein Asteroideneinschlag?

Asteroiden

Asteroiden sind steinige Himmelskörper, die die Sonne umkreisen und eine durchschnittliche Geschwindigkeit von etwa 25 Kilometer pro Sekunde im All erreichen. Allerdings sind sie zu klein, um als ein Planet klassifiziert zu werden. Ihre Größe variiert enorm, denn manche Asteroiden erreichen nur wenige Meter Durchmesser, während größere Exemplare mehrere Hundert Kilometer Durchmesser erreichen.

Der größte bekannte Asteroid in unserem Sonnensystem ist Ceres, der einen Durchmesser von ungefähr 960 Kilometern vorweisen kann. Inoffiziell wird er von manchen jedoch sogar als Zwergplanet betitelt.

Asteroiden fliegen regelmäßig an der Erde vorbei oder dringen sogar in die Erdatmosphäre ein. Glücklicherweise sind die meisten von ihnen so klein, dass sie noch in der Atmosphäre verglühen. Jedoch besteht nach wie vor die Gefahr, dass ein riesiger Asteroid eines Tages in der Zukunft auf der Erde einschlagen könnte. Das hätte fatale Folgen.

Asteroid

Spulen wir nun die Zeit voraus, etwa 135 Millionen Jahre nach dem Massenaussterben der Trias-Jura Grenze. Im Gegensatz zum Tr-J Massenaussterben, welches zwar auch zahlreiche Dinosaurierarten ausgelöscht hatte, jedoch für Meeresbewohner viel verheerender gewesen war, war das K-Pg Massenaussterben, auch als K-T Massenaussterben bekannt, für den Niedergang der meisten Dinosaurier, Pterosaurier und unzähliger prähistorischer Meeresreptilien, wie zum Beispiel für den Mosasaurus verantwortlich.

Es war ein Ereignis, das die Herrschaft der Dinosaurier, welche für satte 180 Millionen Jahre anhielt, abrupt beendete und ihr Ableben endgültig besiedelte.

Kreide-Paläozän Aussterben der Dinosaurier

Dieses zweite große Massenaussterben der Dinosaurier fand während der Kreide-Paläozän-Grenze, also am Ende der Kreidezeit, vor etwa 65 Millionen Jahren statt. Durch das Verschwinden der Dinosaurier öffnete sich die Tür für eine neue dominierende Spezies von Lebewesen, welche in ferner Zukunft sogar die Erde beherrschen sollte, nämlich für Säugetiere. Viele Wissenschaftler legen die Möglichkeit offen, dass falls das K-Pg Massenaussterben nie stattgefunden hätte, Menschen nie zu dem geworden wären, was wir heute sind.

Das Überleben der Dinosaurier auf dem Land hätte den Evolutionsprozess der Säugetiere, und damit auch der Menschen, mit hoher Wahrscheinlichkeit stark beeinträchtigt oder sogar gestoppt.

Genau wie auch beim Tr-J Massenaussterben werden beim K-Pg Massenaussterben die drei gleichen Theorien als Ursache vorgeschlagen. Die erste Möglichkeit, ein globaler Klimawandel, wird hierbei als recht plausible Theorie angesehen. Der Grund dafür ist, dass obwohl die Durchschnittstemperaturen in der Urzeit meistens klar höher waren als heute, konnte man dennoch in der späten Mesozoikum-Ära, nämlich in der Spätkreide vor etwa 65 Millionen Jahren, Hinweise auf einen zeitlich gesehen zwar kurzen, aber drastischen Temperaturniedergang feststellen.

Die zweite Theorie, nämlich ein Vulkanausbruch, scheint auch nicht unwahrscheinlich. Es fehlen nämlich eine große Anzahl von Dinosaurier-Fossilien aus dieser Zeit. Dies könnte man dadurch begründen, dass die eruptierte Lava den Großteil der Dinosaurier komplett verschlungen und keine Überreste hinterlassen hat. Natürlich kann man auch hierbei nicht einen Asteroideneinschlag ausschließen, welcher eventuell sogar auch einen Klimawandel und Eruptionen ausgelöst hat.

Wieder drei Theorien

Von den drei Möglichkeiten wird der Asteroideneinschlag von den meisten Wissenschaftlern abermals als plausibelste angesehen. Dies wird vor allem unter anderem dadurch begründet, dass das Aussterben der Arten wahrscheinlich recht schnell vonstatten ging. Ein Klimawandel, der nicht aufgrund eines Asteroideneinschlags verursacht wurde, hätte eine beträchtliche Zeit lang gebraucht, um seine Wirkung zu entfalten.

Die Theorie, dass ein Asteroideneinschlag für das K-Pg Massenaussterben am Ende der Kreidezeit verantwortlich war, wurde zum ersten Mal im Jahre 1980 vorgeschlagen. Eine Begründung dafür war, dass ein so schnelles Massenaussterben dieses Formats in einem solch kurzen Zeitraum fast ausschließlich nur durch einen gigantischen Asteroiden begründet werden könnte. Auch gibt es weitere aussagekräftige Hinweise, die auf einen Einschlag hindeuten.

Hinweise eines Asteriodeneinschlags

Der Chicxulub-Krater im Golf von Mexiko weist nämlich auf einen Asteroideneinschlag hin, der etwa zehn bis 15 km groß gewesen sein musste. Die daraus resultierende Druckwelle formte jedoch einen Krater, dessen Durchmesser ca. 180 km erreicht, was ihn zu einem der größter Krater der Erde macht. Viele Wissenschaftler sehen darin den Beweis, dass ein Asteroideneinschlag für das Massenaussterben vor 65 Millionen Jahren verantwortlich war.

Chixculub

Schließlich wird diese Theorie ebenfalls noch durch den Fakt unterstützt, dass untere Schichten der Erdkruste in der Nähe dieses Kraters einen hohen Anteil an Iridium aufweisen, welches in einer solch starken Konzentration vor allem in Asteroiden gefunden werden kann.

Mit einer Milliarde Mal mehr freigesetzter Energie als die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki waren die resultierenden Folgen des vermuteten Asteroideneinschlags verheerend. Tödliche Druckwellen, Tsunamis, Erdbeben und Eruptionen, gefolgt von einem Jahrzehnte lang andauernden Winter. Das war ein wahrhaftig apokalyptisches Szenario. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 75% aller Lebewesen zu dieser Zeit aufgrund des K-Pg Massenaussterbens das Zeitliche gesegnet haben. Erstaunlicherweise überlebten aber recht viele Krokodil- und Schildkrötenarten dieses Massenaussterben.

Fazit

Am Ende des Tages sind sämtliche Theorien um diese Massenaussterben zu begründen auch nur das, nämlich Theorien. Es gibt zwar zahlreiche Hinweise auf Asteroideneinschläge, letzten Endes jedoch werden wir niemals erfahren, was genau damals wirklich vorgefallen ist und wieso die Dinosaurier zusammen mit so vielen weiteren faszinierenden Lebensformen ausgestorben sind.

Was wir allerdings mit Sicherheit sagen können ist, dass das Tr-J und das K-Pg Massenaussterben definitiv stattgefunden haben und dass man potentielle Asteroideneinschläge auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen sollte. Dies stellt die Frage auf: Sind wir wirklich vor der Gefahr eines Asteroideneinschlags sicher? Wer weiß, vielleicht werden wir schon in naher Zukunft mit dieser erbarmungslosen Bedrohung aus dem All konfrontiert werden und stünden dann dem selben Szenario wie die Dinosaurier damals gegenüber.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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