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Sarcosuchus – Das größte Krokodil aller Zeiten?

Sarcosuchus Imperator

Die Sahara zu überqueren dürfte sicherlich nicht gerade ein Zuckerschlecken sein, doch dieses Gebiet während der Kreidezeit zu überqueren war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Spaziergang in den Tod. Vor etwa 115 bis 95 Millionen Jahren machte hier das Riesenkrokodil Sarcosuchus imperator die Gegend unsicher. Doch zu seiner Zeit war die öde Landschaft von Nordafrika ein fruchtbares Gebiet, gefüllt mit Flüssen und Gewässern, soweit das Auge reichte.

Anders als viele weitere Titanen der Urzeit, wie beispielsweise der Mosasaurus oder der Spinosaurus, genoss Sarcosuchus leider keine Auftritte in bekannten Kinofilmen wie Jurassic Park oder Jurassic World. Wenigsten erlangte Sarcosuchus zumindest danke dem Videospiel „ARK: Survival Evolved“ an Bekanntheit.

Größe und Gewicht

Unter der Wasseroberfläche lauernd, war das Riesenkrokodil trotz seiner Größe schier unsichtbar. Die Gewässer boten dem Sarcosuchus damals reichlich viel an Beutetieren, denn diese hat er auch gebraucht. Mit einer Länge von etwa zwölf Metern und einem Gewicht von ca. acht Tonnen hatte dieses Monstrum gar unstillbaren Hunger. Glücklicherweise für das Riesenkrokodil gab es zu seiner Zeit Unmengen an Gewässern mit nahreichen Beutetieren.

Rivalität mit Deinosuchus und Purussaurus

Sarcosuchus imperator ist einer der Kandidaten für den Titel „die größte Krokodilart aller Zeiten“. Andere Spitzenjäger als Anwärter für diesen Titel sind zum einen Deinosuchus und zum anderen Purussaurus. Doch leider wurden bisher keine vollständigen Skelette, sondern nur Teile der Fossilien dieser Riesenkrokodile gefunden. Dies wird sich höchst wahrscheinlich in Zukunft auch nicht ändern. Daher kann man leider nicht mit Sicherheit sagen, welches Tier die größte Krokodilart aller Zeiten ist.

Sarcosuchus Skelett

Die damalige Zeit war harsch und brutal. Viele der Lebewesen konnten nie ein erwachsenes Alter erreichen. Falls aber ein Sarcosuchus-Exemplar die volle Größe erreichen konnte, so war dieses im Grunde fast unbesiegbar. Dies war aber kein leichter Weg, denn es wird vermutet, dass im Gegensatz zu den heutigen Krokodilen, die ca. zehn Jahre für ein erwachsenes Alter brauchen, Sarcosuchus wahrscheinlich einige Jahre länger benötigte, um erwachsen zu werden.

Jedoch selbst wenn man ein jugendliches Sarcosuchus-Exemplar angreifen wollte, so war dies immer noch ein harter Brocken, denn schon als Jungtier konnte dieses Krokodil locker mal eine Länge von einem halben Dutzend Meter erreichen. Nicht zu vergessen waren außerdem noch seine überdurchschnittliche Beißkraft sowie seine harte Panzerung. Wenn wir schon von Panzerung sprechen: Anders als bei den meisten der heutigen Krokodile, welche quasi einige Lücken in der Panzerung aufweisen, war Sarcosuchus fast vollständig mit Panzerung umhüllt.

Den heutigen Krokodilen fehlt diese Ummantelung vor allem in der Nackengegend. Sarcosuchus hatte dieses Problem allerdings wahrscheinlich nicht. Nur sein Bauch war stark auf Angriffe anfällig, dieser war allerdings bei Sarcosuchus nur schwer zu erreichen.

Wie ernährte sich das Riesenkrokodil?

Doch was genau verspeiste so ein zwölf Meter großes Riesenkrokodil? So manch einer würde da behaupten „ja was es will“. Sarcosuchus hatte wahrscheinlich trotzdem aber, mit den heutigen Krokodilen verglichen, eine eher kleine Speisekarte. Seine Hauptbeutetiere waren wahrscheinlich größere aquatische Lebewesen, mit denen es die Gewässer teilte, also beispielsweise Schildkröten und Fische.

Das waren aber nicht irgendwelche kleinen Fische, sondern zum Beispiel „Mawsonia“, eine Fischgattung, die drei bis fünf Meter lang werden konnte. Jedoch auch Dinosaurier, die sich dem Wasser zu sehr näherten, blieben je nach dem nicht unverschont.

Doch warum standen Dinosaurier nicht auf der Spitze seiner Speisekarte? Die Antwort liegt in der Form der Schnauze vom Sarcosuchus. Er konnte zwar auch große Dinosaurier erlegen, keine Frage, doch sein Gebiss war eher auf die Jagd auf Fische ausgelegt. Andere Verwandte von Sarcosuchus, beispielsweise der Deinosuchus, war eher der Dinosaurier-Killer.

Das Gebiss von Deinosuchus ähnelte stark dem von heutigen Salzwasserkrokodilen, nur dass Deinosuchus viel grösser war. So ein Gebiss bot ihm nicht nur eine größere Vielfalt von potentiellen Beutetieren, sondern ermöglichte es ihm unter anderem auch, die berühmtberüchtigte „Todesrolle“ durchzuführen.

Bei dieser Attacke packt ein Krokodil eine der Gliedmaßen seiner Beute und dreht sich ruckartigen um seinen eigenen Körper. Damit kann das Krokodil den Körper seines Opfers mit Leichtigkeit zerstückeln und seine Gliedmaßen abtrennen. Sarcosuchus war dazu aber wahrscheinlich nicht in der Lage, denn seine Kieferstruktur hätte es ihm wohl nicht erlaubt, so etwas einfach ohne weiteres durchzuführen.

Sarcosuchus Dinosaurier

Doch das heißt nicht, dass die Dinosaurier komplett vor Sarcosuchus sicher waren. Sollte sich ein Landlebewesen seinen Gewässern genähert haben, beispielsweise um zu trinken, so wusste das Sarcosuchus sicherlich. Mit einem Überraschungsangriff konnte es ohne Probleme auch größere Beute beißen, sie dann ins Wasser ziehen und schließlich zu ertränken. Sarcosuchus war, wie auch viele der heutigen Krokodile, ein Meister im Anschleichen aus dem Wasser.

Das Riesenkrokodil hatte außerdem eine weitere wirklich angsteinflößende Jagdstrategie. Denn mit der sogenannten „Bulla“, einer Erweiterung der Nasenspitze, konnte Sarcosuchus mit seinen Artgenossen kommunizieren.

Man weiß zwar noch nicht genau, in wie fern die Bulla vom Riesenkrokodil verwendet wurde, doch Forscher vermuten unter anderem, dass Sarcosuchus seine Artgenossen rufen konnte und somit auch im Rudel gejagt hat, was für ein Krokodil eher speziell ist. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit könnte aber ebenfalls die Signalisierung der Paarungsbereitschaft gewesen sein.

Das Aussterben von Sarcosuchus

Doch wie unzählige andere prähistorische Lebensformen, segnete auch Sarcosuchus eines Tages das Zeitliche. Die plausibelste Theorie zu seinen Aussterben ist, dass seine Gewässer aufgrund eines Klimawandels mit der Zeit ausgetrocknet sind. Dies führte zum Aussterben seiner Hauptbeutetiere, den Schildkröten, Haien und anderen Fischen in den Gewässern. Aber auch die Dinosaurier verschwanden von seinem Jagdrevier, da sie dort nicht mehr das Wasser trinken konnten und somit keinen Anreiz mehr hatten, dort zu verweilen.

Zwar ist Sarcosuchus schon längst ausgestorben, doch wir können trotzdem seine nächsten Verwandten der heutigen Zeit bestaunen. Diese sind einerseits der Gharial aufgrund der ähnlichen Kieferstruktur und andererseits das Salzwasserkrokodil aufgrund seiner Größe und seines Gewichts.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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