Es gab schon zahlreiche verschiedene Hollywood-Kinofilme, die Gorillas als Hauptattraktion, wenn auch übertrieben, dargestellt haben. Der Gorilla, besonders der Silberrücken-Gorilla, auch als „Silverback“ bekannt, ist ein sehr intelligentes Tier, hat dank seinem enormen Gewicht einen starken Angriff, kann laute Geräusche erzeugen, besitzt eine ehrfürchtige Statur, große Arme, eine breite Brust und einen haarigen Körper.
Gorillas haben ein Vielfacher mehr Kraft als Menschen, obwohl wir mehr oder weniger gleich groß sind. Es gibt nicht allzu viele Tiere auf dem Land, die sich mit einem Gorilla 1-gegen-1 anlegen würden.
Einer der Kandidaten für einen solchen potentiellen Kampf wäre allerdings der Bär, genauer gesagt der Grizzlybär bzw. Grizzly. Groß, schnell, anmutig und mit scharfen Klauen sowie einem unberechenbaren Temperament ausgestattet, der Grizzlybär ist eines der letzten Tiere, die man provozieren möchte. Es würde selbst bei einem Gorilla nicht von einem Angriff zurückschrecken. Eine Begegnung Auge zu Auge mit eines dieser Tiere würde so ziemlich jeden Menschen in Angst versetzen und hilflos wie ein Baby ausschauen lassen.
Aber welches dieser beiden Tiere würde einen Kampf im Schnitt gewinnen? In diesem spannenden Beitrag werden die Charakteristiken und Eigenschaften dieser beiden Titanen verglichen sowie analysiert. Anschließend wird eine Prognose erstellt, wer wahrscheinlich den Kampf in Schnitt gewinnen würde.
Lebensraum vom Gorilla und Grizzlybär
Wilde Populationen beider Gorilla-Arten findet man in freier Wildbahn nur auf dem Afrikanischen Kontinenten. Man kann sie unter anderem in Berggebieten in Ländern wie Uganda, Ruanda und der dominikanischen Republik von Kongo finden. Des weiteren beheimaten sie auch tropische Regenwälder in Zentral- sowie Westafrika.
Der Grizzlybär lebt hingegen ganz woanders. Sein natürliches Habitat beinhaltet den Nordwesten von Nordamerika, unter anderem die Gegenden rund um den Yellowstone-Nationalpark, Glacier-Nationalpark sowie Teile von den Bundesstaaten Idaho und Montana. Sehr große Populationen findet man auch noch im eiskalten Bundesstaat von Alaska sowie den Norden Kanadas.
Da wilde Gorillas Zentralafrika beheimaten und wilde Grizzlys Nordamerika, treffen die beiden Tiere in freier Wildbahn nicht aufeinander. Ein ernsthafter Kampf um Leben und Tod zwischen dem Grizzly und dem Gorilla ist daher noch nie aufgezeichnet oder gesehen worden. Nehmen wir aber einfach an, dass ein solcher Kampf stattfinden würde. Wer würde wohl im Schnitt als Sieger herauskommen? Um eine gute Antwort darauf zu finden, müssen wir zunächst ihre Jagd- sowie Kampffähigkeiten vergleichen.
Größe und Gewicht
Der Gorilla ist der größte lebende Affe der Welt. Männliche Gorillas werden um einiges grösser und brachialer als die weiblichen Exemplare. Erwachsene Gorilla-Männchen können bis zu 1,8 Meter groß werden, wenn sie sich aufgerichtet auf ihre Hinterbeine stellen. Der schwerste jemals gewogene Gorilla war unglaubliche 310 kg schwer. In der Regel bringen die erwachsenen Silberrücken-Männchen allerdings „nur“ 180 bis 220 kg auf die Waage. Das ist sehr beeindruckend, aber der Grizzlybär kann hier bessere Zahlen vorweisen.
Wie auch beim Gorilla sind die männlichen Grizzlybären um einiges grösser als die Weibchen. Erwachsene Grizzly-Männchen erreichen in der Regel ein Gewicht von 300 bis 360 kg. Das schwerste jemals gemessene Grizzly-Männchen war allerdings sogar etwas mehr als 700 kg schwer. Dabei können die Männchen, wenn sie auf den Hinterbeinen stehen, bis zu 2,7 Meter hoch werden. Wenn man sich also diese Zahlen betrachtet, kommt man zum Entschluss, dass der Grizzlybär in Sachen Größe und Gewicht einen Vorteil hat und der Gorilla im Nachsehen ist.
Im Schnitt wiegen Grizzlybären fast doppelt so viel wie Gorillas. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Ein Mensch, der nur 40 kg wiegt, hat im Grunde keine Chance im Kampf ohne Waffen gegen einen Menschen, der 80 kg wiegt. Doch obwohl die Größe und das Gewicht essentielle Faktoren sind, um die Kampffähigkeiten eines Lebewesens zu messen, gibt es dennoch weitere Faktoren, die die Kampfstärke beeinflussen. Von dem her heißt das alleine noch nicht, dass der Grizzly stärker ist als der Gorilla.
Jagdverhalten und Speisekarte im Vergleich
Eine weitere Möglichkeit, wie man die Kampffähigkeiten eines Lebewesens schätzen kann ist, indem man sich das Jagdverhalten genauer anschaut und Kämpfe gegen die natürlichen Feinde analysiert. Fangen wir hierbei mit dem Gorilla an. Der Gorilla ist im Grunde ein Vegetarier, wenn man über die gelegentlichen Insekten-Snacks hinwegsieht. Sie essen die meiste Zeit nur Blätter, Kräuter, Früchte, Pflanzen und gelegentlich Insekten. Gorillas kann man also nicht als Jäger in dem Sinne betrachten.
Bei Grizzlybären sieht die Situation etwas anders aus. Sie sind Omnivore bzw. Allesfresser. Ihre Speisekarte ist sehr umfangreich und sie sind sehr opportunistische Fresser. Sie fressen unter anderem vegetarisch, beispielsweise Laub, Nüsse, Früchte, viele weitere Pflanzen, Bären, etc. Doch sie sind auch Fleischfresser. Grizzlys ernähren sich außerdem auch von anderen Tieren, beispielsweise von Fischen (besonders Lachs), Elchen, Hirschen, Nagetieren und vielen mehr.
Wirklich gefährlich wird es, wenn sich die Tiere an den Schafen von Bauern und Hintern vergreifen, da es hier zu direkten Konfrontationen mit Menschen kommen kann. So viel zur Speisekarte. Wie sieht es aber mit den natürlichen Feinden aus? Von welchen Tieren müssen sich Gorillas und Grizzlybären denn fürchten?
Natürliche Feinde vom Gorilla und Grizzly
Voll ausgewachsene Grizzlybären müssen sich vor keinem anderen wilden Tier fürchten, wobei ihre Jungtiere von Wölfen und anderen Bären gejagt werden. Gorilla-Jungtiere werden hingegen oft von Leoparden gejagt. Ab und zu greift die Raubkatze auch erwachsene Gorillas an, doch ein voll ausgewachsener Silberrücken-Gorilla besiegt einen Leoparden in der Regel.
In Sachen Jagdfähigkeit kann man daher sagen, dass Gorillas keine Jäger in dem Sinne sind, da sie nur ab und zu kleine Insekten fressen und gelegentlich Angriffe von Leoparden abwehren müssen. Grizzlybären hingegen machen aktiv Jagd auf massereiche Beute und haben wahrscheinlich ein aggressiveres Verhalten bei Kämpfen. Von daher gewinnt der Grizzlybär auch in dieser Kategorie.
Intelligenz
Kommen wir zu einem weiteren Faktor, welcher den Ausgang des Kampfes beeinflussen könnte, und zwar die Intelligenz. Gorillas sind Menschenaffen und gehören nach dem Menschen zu den intelligentesten Tieren, die jemals auf der Erde existiert haben. Doch Grizzlybären sind auch nicht gerade dumm. Auch sie sind Säugetiere und um einiges intelligenter als die meisten Lebewesen auf unserem Planeten. Grizzlys wurden schon beobachtet, wie sie geschickt ihre Fußspuren verwischt haben oder wie sie sich intelligent vor menschlichen Jägern versteckt haben.
Sie verfügen auch über ein überragendes Gedächtnis. So können sie sich beispielsweise an Orte zurück erinnern, die sie vor zehn Jahren besucht haben. Das ist alles sehr beeindruckend, aber nichtsdestotrotz gewinnt der Gorilla in Sachen Intelligenz. Doch ob ein solcher Unterschied in der Intelligenz einen potentiellen Kampf entscheidend beeinflussen kann, ist eine andere Frage.
Fazit
Schließen wir nun die letzten Faktoren ab, und zwar Kampferfahrung, körperliche Stärke, Schnelligkeit und das Jagdarsenal allgemein. Wie vorhin schon erwähnt sind Gorillas keine Jäger. Somit haben Grizzlybären um einiges mehr Kampferfahrung. Zwar müssen sich Gorillas gelegentlich vor Leoparden um ihr Leben verteidigen, jedoch sieht dies bei Grizzlybären aber auch nicht anders aus. Sie müssen sich nämlich gegen ihre eigenen Artgenossen wehren, welche es auf ihre Jungtiere abgesehen haben.
Obwohl Grizzlys im Schnitt etwa zwei Mal so schwer sind wie Gorillas, sind sie dennoch schneller. Gorillas können eine maximale Schnelligkeit von 35 bis 40 km/h erreichen, Grizzlybären hingegen bis zu 50 km/h. Auch wird vermutet, dass Grizzlybären über viel mehr Kondition beim Rennen verfügen und ihre Geschwindigkeit länger aufrechterhalten können.
Ebenfalls wurde beobachtet, wie Grizzlybären ohne Probleme über 300 kg schwere Müllcontainer, sprich um einiges schwerer als so ziemliche alle Gorillas, umwerfen konnten. Daher kann man davon ausgehen, dass ein Grizzlybär keine ernsthaften Probleme damit hätte, einen Gorilla zu Fall zu bringen. Auch sind sie mit scharfen Krallen ausgestattet und können somit zusätzlich noch mehr Schaden anrichten.
Gorillas sind keineswegs schwach. Sie haben locker ein Dutzend Mal mehr Kraft als Menschen. Dennoch reicht es wahrscheinlich nicht aus, um einen Grizzlybären im Schnitt zu besiegen. Das heißt zwar nicht, dass sie keine Chance haben. In den meisten Fällen wird allerdings mit ziemlicher Sicherheit der Grizzlybär gewinnen.