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Komodowaran – Die größte Echse der Welt

Komodowaran

Der Komodowaran, auch Komododrache genannt, ist die größte heute lebende Echse der Welt. Sie kommen in verschiedenen Farben vor, unter anderem grün, braun sowie braun-schwarz, dunkelgelb, grau und in rötlichen Farbtönen. Die Einheimischen nennen diese Tiere „Ora“, was wortwörtlich übersetzt „Landkrokodil“ bedeutet. Und dieser Name ist nicht gerade Fehl am Platz, denn wie auch Krokodile haben Komodowarane kräftige Schwänze, scharfe Klauen, einen muskulösen Körper und sind exzellente Schwimmer, was die meisten wahrscheinlich gar nicht wissen.

Größe und Gewicht vom Komodowaran

Sie gehören sicherlich zu den Tieren, vor denen sich der Mensch besser in Acht nehmen sollten. Sie verfügen über eine beeindruckende Körperlänge sowie über ein recht hohes Körpergewicht. Doch wie schwer werden sie denn eigentlich? Die schwersten Individuen, die man bisher entdeckt und untersucht hat, konnten bis zu 150 kg auf die Waage bringen. Dabei können sie eine Größe von bis zu 3 Metern erreichen.

Wenn man diese Größe mit ihren Charakteristiken kombiniert, wie beispielsweise ihren scharfen Klauen, den zwar fast unsichtbaren aber dennoch gefährlichen Zähnen, der robusten Haut sowie ihrem Gift, dann bekommt man in der Tat ein Tier, mit dem man sich besser nicht anlegen sollte. Es ist der Chef in seinem Revier und steht an der Spitze der Nahrungskette in seinem Lebensraum. Von daher muss es sich im Grunde als erwachsenes Exemplar nicht vor anderen Lebewesen fürchten.

Ihr Lebensraum

Doch wo genau ist der natürliche Lebensraum von ihnen? Wo kann man Komodowarane denn überhaupt finden? Die Warane sind nicht gerade sehr verbreitet. Man kann sie in der Wildnis lediglich auf fünf Inseln in Indonesien finden. Vier dieser Inseln sind Teil von Komodo-Nationalpark, und zwar sind das die vier Inseln Komodo, Rinco, Gili Dasami sowie Gili Montang.

Die fünfte Insel heißt Flores und ist nicht Teil vom Komodo-Nationalpark. Diese Tiere sind in Indonesien also so beliebt, dass sie sogar einen eigenen Nationalpark erhalten haben. Sie leben dort frei und sind vom Gesetz geschützt.

Wie also gerade erwähnt wurde, gibt es wilde Komodowarene lediglich auf fünf Inseln in Indonesien zu finden. Doch das war nicht immer der Fall. Fossile Überreste deuten nämlich darauf hin, dass diese Warane einst auf mehreren Kontinenten verbreitet waren. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die ersten Komodowarane ursprünglich aus Australien abstammen und sich dann von dort bis nach Indien verbreitet haben.

Komodowaran

Des weiteren wird vermutet, dass Komodowarane als Art schon seit etwa vier Millionen Jahren existieren. Das ist viel länger als der moderne Mensch, also der Homo sapiens, welcher vor etwa 300’000 Jahren zum ersten Mal aufgetaucht ist. Komodowarane können sehr alt werden, zumindest für Echsen. Im Schnitt erreichen die Tiere wahrscheinlich ein Alter von etwa 30 Jahren. Dies ist aber wie gesagt nur der Durchschnitt. Wie hoch die maximale Lebenserwartung ist, wird immer noch diskutiert.

Speisekarte der Echse

Komodowarane sind außerdem auch kannibalistische Fleischfresser, die bekannt dafür sind ihre Mahlzeiten sehr schnell und gefräßig zu verspeisen. Man hat schon gesehen, wie Warane bis zu drei Kilogramm an Essen und nur einer Minute verspeist haben. Doch das ist nicht alles. Sie können bis zu 80% ihres eigenen Körpergewichtes an Nahrung fressen. Auch sind sie nicht gerade allzu wählerisch mit ihrer Mahlzeit. Sie fressen vieles, was ihnen gerade in den Weg kommt. Die Tiere sind also eher opportunistische und keine wählerischen Jäger.

Junge Komodowarane fressen gerne kleinere Beute, beispielsweise Insekten, kleinere Echsen, Vögel oder Schlangen. Doch erwachsene Exemplare machen Jagd auf größere Tiere, darunter Affen, Ziegen, Schweine und sogar Hirsche. In vielen Fällen kommt es allerdings vor, dass die Warane nicht selber die Beute erlegen. Oftmals ernähren sie sich von Tierkadavern, also schon gestorbenen Tieren.

Doch wenn sie jagen, tun sie es meistens alleine. Sie sind eher Einzelgänger. Bei der Jagd können sie sich stundenlang in ihrem Versteck reglos aufhalten, ehe eine ahnungslose Beute sich nähert und dann blitzschnell angegriffen wird. Oft reicht auch nur ein Biss aus, um die Beute zu erlegen. Da Komodowarane giftig sind, werden die Beutetiere das Zeitliche segnen, selbst wenn sie dem anfänglichen Angriff entkommen sind.

Dies kommt ihnen sehr zu Gute, da sie auch Aasfresser sind. Oftmals finden sie schon tote Beute, welche von dem eigenen Gift oder vom Gift eines anderen Warans erlegt worden ist. Je nach Menge des eingedrungenen Giftes und der Größe der Beute sterben die Beutetiere in nur wenigen Stunden oder können für ein paar Tage überleben, ehe sie das Zeitliche segnen.

Gift und Biss der Komodowarane

Doch wie genau funktioniert ihr Gift denn? In ihrem Speichel sind über 58 verschiedene Arten von giftigen Bakterien vorhanden. Diese Bakterien verursachen tödliche Infektionen, interne Blutungen und senken den Blutdruck stark, wenn sie in den Körper der Beute gelangen, in den meisten Fällen durch einen Biss. Man stirbt an einem qualvollen und langsamen Tod, wenn die Vergiftung unbehandelt bleibt.

Doch die Warane selber sind immun gegen ihr Gift. Dies verdanken sie ihrem angeborenen und robusten Immunsystem. Dies hat eine DNS-Untersuchung durch „BMC Genomics“ ergeben. Auch können Komodowarane ihre Beute fast zwei Kilometer weit riechen. Obwohl hier das Wort „fühlen“ eher passend ist, da sie mit ihrer Zunge und nicht mit ihrer Nase die genaue Lokation der Beute aufspüren.

Der natürliche Feind vom Komodowaran

Komodowarane stehen wie bereits gesagt auf der Spitze der Nahrungskette in ihrem Lebensraum. Sie verfügen kaum bis gar keine natürlichen Feinde. Zu den natürlichen Feinden zählen Menschen dazu, welche gelegentlich und illegal Jagd auf sie machen. Und wie schon vorhin bereits erwähnt sind die Warane Kannibalen. Die erwachsenen Individuen machen liebend gern auch Jagd auf die Jungtiere.

Die Jungtiere haben aber eine gute Taktik gegen die erwachsenen Warane entwickelt. Jüngere Exemplare sind nämlich in der Lage, auf Bäumen zu klettern. Erwachsene haben diese Fähigkeit mit dem Größerwerden mal zu mal verlernt.

Komodowaran

Es wird geschätzt, dass es in ihrem Lebensraum, also dem Komodo-Nationalpark sowie der Insel Flores, etwa vier Mal mehr Männchen als Weibchen gibt. Das heißt, dass die Männchen sich nur so auf die Weibchen stützen und sie versuchen zu beeindrucken. Diese Ungleichheit führt allerdings dazu, dass die Art sich langsamer vermehrt. Dies kombiniert mit illegaler Jagd auf sie führt dazu, dass sie als „vom Aussterben bedroht“ in der internationalen Union zur Bewahrung der Natur gelistet sind.

Nur mal so nebenbei: Das Erlegen oder Gefangennehmen von Komodowaranen kann einem in Indonesien eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren hinter Gittern bescheren. Man sollte dies also besser sein lassen, denn mit der Justiz dort ist nicht zu spaßen. Als Haustiere sind sie auch sehr ungeeignet.

Stellt der Komodowaran eine Gefahr für Menschen dar?

Leider kam es aber auch vor, dass Komodowarane Menschen angegriffen und fatal verletzt haben. Es gibt einige Berichte, in denen geschildert wird, dass Komodowarane Menschen getötet haben. Dies passiert verhältnismäßig zum Glück aber nicht oft. Laut einer Untersuchung wurden von 1974 bis 2012 lediglich 24 Angriffe auf Menschen aufgezeichnet, wobei nur fünf tödlich geendet sind. Man muss hier aber beachten, dass nur offizielle und gemeldete Berichte mitinbegriffen sind. Die tatsächliche Anzahl von Angriffen auf Menschen könnte je nach dem viel höher sein.

In der Regel wird man aber nicht ohne Weiteres von den Tieren angegriffen, wenn man sich in der Nähe befindet. Das sind allerdings nichtsdestotrotz immer noch wilde und gefährliche Tiere. Deswegen sollte man in unmittelbarer Umgebung immer auf der Hut sein, selbst wenn die Chance auf einen unprovozierten Angriff nicht besonders hoch ist. Selbst wenn die Tiere sehr selten Menschen angreifen, sollte man nicht fährlässig mit dem eigenen Leben umgehen und die Tiere unterschätzen. Das könnte sehr übel enden.

Obwohl Komodowarane nicht den Drachen aus den Legenden und Mythen gerecht werden, sind sie dennoch sehr besondere und faszinierende Tiere. Sie sind ein uraltes Relikt aus der Vergangenheit, welche schon einige Massenaussterben überlebt haben. Es wäre sicherlich schade, wenn diese Tierart nun nach all den Millionen von Jahren aufgrund der Jagd von Menschen aussterben würden.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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