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Mosasaurus – Das große Meeresreptil der Urzeit

Mosasaurus

Eine riesige Echse, die mit ihren furchteinflößenden Zähnen und ihrer gewaltigen Größe einst über die Ozeane regiert hat: Der Mosasaurus. Dieses urzeitliche Meeresreptil wird von vielen auch als der T-Rex der Ozeane betitelt, und dies nicht gerade zu Unrecht. Dieser Gigant war zwar kein Dinosaurier, sondern gehörte zu einer Familie prähistorischer Reptilien, die sich im Verlaufe der Zeit wieder komplett an das Leben im Meer angepasst haben.

Dennoch sicherten ihm seine Zähne sowie seine Größe, kombiniert mit einer unglaubliche Beißkraft, die Spitze der damaligen Nahrungskette. Der Mosasaurus hat große Bekanntheit vor allem durch das Videospiel „ARK: Survival Evolved“ und die Jurassic World Kinofilme erhalten, wobei das Tier eigentlich im Kreide- und nicht im Jurazeitalter gelebt hat.

Größe und vieles mehr

Wissenschaftler sind sich ziemlich einig, dass dieses riesige Monstrum dank seiner immensen Größe, zusammen mit anderen Spitzenjägern wie dem Megalodon, einer der besten und effizientesten Jäger war, die unsere Ozeane jemals beherbergt haben.

Die ersten Exemplare dieser Gattung kamen während der Kreidezeit vor etwa 90-80 Millionen Jahren zum Vorschein, gleich nach dem Aussterben der Ichthyosaurier und einem starken Rückgang der Population von Plesiosauriern. Die größten Individuen der Mosasaurus-Gattung erreichten eine Länge von bis zu 18 Metern.

Der Mosasaurus lebte einst im damaligen Europa und Nordamerika. Der Name dieses prähistorischen Meeresreptils ist an den Maas-Fluss angelehnt, der etwa 900 km lang ist, durch Belgien, Frankreich und der Niederlande fließt und wo die ersten Fossilien des Mosasaurus im Jahre 1764 gefunden wurden.

Nur einige Jahre später wurde dort in der Nähe auch der Schädel der größten bekannten Mosasaurus-Art geborgen, und zwar von Mosasaurus hoffmanni, benannt nach seinem Entdecker Johann Leonard Hoffmann, der zu seiner Zeit als ein renommierter Physiker für die Armee tätig war.

Mosasaurus Schädel

Mosasaurus wurde anfänglich falsch klassifiziert

Hoffmann kam zum Entschluss, dass es sich hierbei um den Schädel einer längst ausgestorbenen Krokodilart handeln müsse. Dies wurde vorerst auch so anerkannt. Doch etwa 10 Jahre später stieß diese Vermutung auf Skepsis, denn sein Kollege Petrus Camper war felsenfest davon überzeugt, dass der geborgenen Schädel nicht einem ausgestorbenen Krokodil gehöre, sondern einer damals noch völlig unbekannten Art von Zahnwalen, zu denen beispielsweise die heutigen Pottwale angehören. Dies war natürlich abermals eine Fehleinschätzung und erst geraume Zeit später wurde dieser Schädel schließlich korrekt klassifiziert.

Die Arme und Beine der ersten Mosasaurusarten haben sich aufgrund der Anpassung an den neuen Lebensraum, nämlich dem Meer, mit der Zeit zu Flossen entwickelt. Sein Gebiss bestand aus kegelförmigen Zähnen. Diese Zähne waren nicht auf das Zerschneiden spezialisiert, sondern viel mehr um seine Beute festzuhalten und damit die Fluchtchance zu minimieren. Paläontologen vermuten auch, dass er sich trotz seines enormen Gewichts recht schnell im das Wasser fortbewegen konnte.

Dies natürlich zu Ungunsten seiner Beute. Obwohl man nicht absolut sicher ist, wie schnell sich Mosasaurus wirklich im Wasser fortbewegen konnte, geht man dennoch davon aus, dass er über eine respektable Geschwindigkeit verfügt haben dürfte. Der Grund dafür lag wohl an seiner Körperstruktur. Sein gestraffter Körper sowie seine Flossen waren darauf ausgelegt, um so wenig Reibung im Wasser wie nur möglich zu erzeugen. Gleichzeitig war sein kräftiger Schwanz vermutlich in der Lage, ihm genug Antrieb zu liefern.

Mosasaurus Körper

Doch die Einzigartigkeit seiner Körperstruktur endet nicht hier. Darüber hinaus hatte er auch recht große Augen, allerdings wird vermutet, dass seine Sicht nicht die beste gewesen sein dürfte. Der ziemlich lange Schädel erlaubte es ihm, selbst etwas größere Beute festzuhalten und diese auch noch zu verschlingen, was dem Schädel der heutigen Krokodile ziemlich stark ähnelt.

Nahrung und Jagdverhalten vom Mosasaurus

Aufgrund verbliebender Überreste anderer prähistorischer Lebewesen, die in der Nähe seiner Fossilien entdeckt wurden, können Wissenschaftler präzise Vermutungen über die Beutetiere von Mosasaurus erstellen. Es wird nämlich vermutet, dass die ersten Mosasaurusarten Fischfresser waren, da ihre Kieferstruktur perfekt auf das Packen von kleiner Beute ausgerichtet war, genauso wie bei heutigen Delfinen.

Doch nach Millionen von Jahren an Evolution entwickelten sich seine Zähne so, dass diese nicht mehr nur für das Packen, sondern auch für das Zermalmen und Zerstückeln von größeren Beutetieren ausgelegt waren. Dies bedeutete für den Mosasaurus nun, dass dieser auch in der Lage war, beispielsweise Schalentiere wie ein Spielzeug zu zerstückeln und selbst große Haie und Plesiosaurier zu verspeisen.

Es dürfte einem nicht schwer fallen, sich in die Lage seiner damaligen Beute zu versetzen. Von einem 18 Meter großen und 15 Tonnen schweren Meeresraubtier verfolgt zu werden, zumal Mosasaurus wahrscheinlich auch ein guter Schleicher war. Es wird auch stark davon ausgegangen, dass sich Mosasaurus die meiste Zeit in der Nähe der Wasseroberfläche an Küsten aufgehalten hat.

Zwar soll ihm sein massiver Körper erlaubt haben, in tiefere Schichten des Ozeans vorzudringen, allerdings bevorzugte das urzeitliche Meeresreptil wahrscheinlich die Nähe zur Wasseroberfläche. Der Grund dafür dürfte wohl gewesen sein, dass sich dort der Großteil seiner Beutetiere aufhielten.

Grund für sein Aussterben

Doch kein Lebewesen ist unantastbar. Es spielt auch keine Rolle, wie mächtig der Mosasaurus einst gewesen war, denn selbst so ein Monstrum segnete eines Tages das Zeitliche. Am Ende der Kreidezeit fand eine Regression der flachen Gewässer in der Küstennähe statt, die die Heimat vom Mosasaurus waren. Diese dienten vor allem aber auch als Kinderstube für seinen Nachwuchs. Dies dezimierte die Population über die Zeit.

Doch für das endgültige Aussterben der Gattung war laut dem heutigen Forschungsstand das K-Pg Massenaussterben an der Kreide-Paläozän-Grenze vor etwa 66 Millionen Jahren verantwortlich, welches auch die Dinosaurier und viele weitere faszinierende prähistorische Lebensformen für immer ausgelöscht und eine neue Erdepoche eingeleitet hat.

Obwohl die Herrschaft des Mosasaurus schon längst der Vergangenheit angehört, können wir immer noch seine nahen Verwandten der heutigen Zeit bestaunen. Seine Fossilien zeigen eine enge Verwandtschaft zu heutigen Reptilien, vor allem zu Schlangen und Echsen, aber teilweise auch zu Krokodilen auf. Doch wer waren diese majestätischen und urzeitlichen Meeresreptilien wirklich? Genaueres werden wir wohl niemals erfahren.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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