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Orca – Das intelligenteste Tier im Ozean

Orca

Der Orca, auch Schwertwal oder Killerwal genannt, ist eine von wenigen Spezies auf unserem Planeten, deren weibliche Individuen wie bei Menschen eine Menopause durchlaufen. Dies ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die Orcas mit uns Menschen verbindet. Sie sind nämlich auch höchst intelligent, wahrscheinlich die intelligentesten Lebewesen im Ozean.

In Sachen Intelligenz werden sie sogar oft mit unseren nächsten Verwandten, nämlich mit Affen und Schimpansen verglichen. Auch sind Orcas sehr verspielte und neugierige Tiere, wie wir dies von Säugetieren gewohnt sind. Außerdem geben sie interessante Geräusche von sich, um miteinander zu kommunizieren. Mehr zum diesem faszinierenden Tier gibt’s nach in diesem spannendem Beitrag.

Größe und Lebenserwartung von Orcas

Wie auch bei so ziemlich allen Wal- und Säugetieren besteht auch bei den Orcas ein beträchtlicher Unterschied in Sachen Größe zwischen den Männchen und den Weibchen. Die weiblichen Schwertwale sind meistens kleiner als die männlichen. Weibchen können bis zu sieben Meter lang werden. Männchen hingegen bis zu zehn Meter und können dabei ein Gewicht von bis zu 5.5 Tonnen erreichen.

In Gefangenschaft leben die Tiere um einiges kürzer als in der Wildnis, was auf den ersten Blick bizarr erscheinen mag. Bei einem Leben Gefangenschaft erreichen männliche Exemplare im Schnitt ein Alter von 17 Jahre, wobei weibliche Exemplare in der Regel fast 30 Jahre alt werden. In der Wildnis allerdings werden die Tiere locker mal 50-80 Jahre alt. Einige Wissenschaftler behaupten sogar, dass einige Exemplare bis zu 100 Jahre alt werden können.

Im Jahre 1976 wurde ein weiblicher Orca untersucht, welchen man „Subjekt J2“ getauft hat. Später wurde dieser Name allerdings in „Oma“ umbenannt. Im Jahre 1976 war das Tier laut anfänglichen Schätzungen bereits 40 Jahre alt. Erst im Jahre 2016 verstarb das Weibchen. Sollte die anfängliche Schätzung von 40 Jahren gestimmt haben, wurde der Schwertwal etwa 80 Jahre alt.

Doch nach einer genaueren Betrachtung des im Jahre 1976 geschätzten Alters waren einige andere Forscher der Überzeugung, dass sie zu dieser Zeit bereits älter als 40 Jahre alt war. Manche gingen von bis zu 60 Jahren aus. Zwar werden wir das genaue Alter von diesem Schwertwal niemals erfahren, dennoch hat die Untersuchung gezeigt, dass die Schwertwale sehr alt werden können.

Der Lebensraum dieser Tiere

Schwertwale sind fast weltweit verbreitet. Sie bevorzugen allerdings kältere Gewässer. Man vermutet, dass sie als Art schon seit etwa elf Millionen Jahren existieren. Sollte dies stimmen, haben ihre Vorfahren zur gleichen Zeit und auch im selben Lebensraum wie beispielsweise Megalodon, dem größten Hai aller Zeiten, gelebt. Orcas sind also wirklich urzeitliche Lebensformen.

Deswegen ist es kein Wunder, dass es unzählige Erzählungen, Geschichten und Mythen über sie gibt, in denen sie als heldenhafte Wesen dargestellt werden. Es gibt beispielsweise moderne Berichte, in denen Orcas zusammen mit Fischern gearbeitet haben, um diesen bei der Fischjagd zu helfen. Ein solches Verhalten wurde unter anderem erst kürzlich in Ost-Russland sowie Australien dokumentiert.

Doch Berichtete, in denen Orcas Menschen beim Fischen helfen sind nicht alle erst neulich aufgetaucht. Sogar in den 1840er Jahren in Australien wurde ein ähnliches Verhalten dokumentiert. Wal- und Fischjäger wurden beim Fischen von etwa 50 Orcas aufgesucht und geholfen. Als Gegenleistung gaben die Fischer den Orcas einige Überreste der gefangenen Buckelwalen, welche Orcas als Delikatesse ansehen.

Wie ernähren sie sich und wie sieht ihr Jagdverhalten aus?

Kommen wir also gleich zur Speisekarte von ihnen. Ihre Speisekarte unterscheidet sich je nach Unterart, besteht unter anderem jedoch aus Rochen, Tintenfischen, Vögeln, Pinguinen, Schildkröten und vor allem aus Seelöwen und sogar aus großen Walen wie beispielsweise Buckelwalen. Die Unterteilung von Orcas in verschiedene Unterarten ist recht komplex und wird je nach Quelle unterschiedlich getätigt.

Zur Vereinfachung wird meistens einfach zwischen Orcas unterschieden, die südlich des Äquators leben und solchen die nördlich davon leben. Wie bereits geschildert gibt es innerhalb der beiden Kategorien weitere Unterteilungen.

So kann man die Orcas beispielsweise noch nach ihrem Migrationsverhalten unterteilen; Sind sie also eher sesshaft oder migrieren sie oft? Schulen bzw. Rudel von verschiedenen Orca-Unterarten kommen oftmals im selben Ökosystem vor. Die verschiedenen Unterarten interagieren jedoch kaum miteinander und paaren sich in der Regel auch nicht zwischen einander.

Die Orcas, die sesshaft sind, haben in der Regel eine striktere Speisekarte als die Exemplare, die ihren Lebensraum oft wechseln. Auch ist bei sesshaften Orcas in der Regel die Schule grösser, also quasi die Anzahl der Individuen im Rudel ist grösser. Mit dem Begriff „Killerwal“ wird außerdem der migrierende Orca gemeint.

Diese verfügen nämlich über ein aggressiveres und brutaleres Jagdverhalten und sie vollziehen ihre Angriffe ohne Erbarmen. Dieses Jagdverhalten ähnelt zum Teil dem von Wölfen. Die Beute wird dabei von mehreren Jägern angegriffen. Orcas spielen auch noch gerne mit der Beute, bevor sie diese verspeisen. Mit zehn cm langen Zähnen, solider Geschwindigkeit und sehr hoher Intelligenz gehören Orcas zu den Spitzenjägern der Meere.

Schwertwal Vs. Weisser Hai

Der Weiße Hai wird oftmals als der stärkste Jäger der Meere betitelt. Doch in Wirklichkeit hat er nur einen Bruchteil der Jagdfähigkeiten von Schwertwalen. Sie sind dem Weißen Hai in Sachen Intelligenz und Größe klar überlegen. Man könnte argumentieren, dass das Gebiss vom Weißen Hai gefährlicher sei, allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass Schwertwale im Grunde niemals alleine jagen. Sollte sich also ein Weißer Hai einem Orca in den Weg stellen, so muss er damit rechnen, dass etwa ein halbes Dutzend weitere Orcas dazukommen werden.

Daher haben Orcas im Wasser keine natürlichen Feinde. Nur den Menschen müssen sie fürchten. Es gibt nämlich immer noch Menschen, die Jagd auf sie machen. Aber laut der IUCN, also der internationalen Union zur Bewahrung der Natur, gibt es nicht genügend Daten bezüglich der Population von Orcas. Daher kann man nicht sagen, ob die ganze Art vom Aussterben bedroht ist oder nicht. Manche Unterarten wurden von einigen Ländern allerdings als gefährdet eingestuft.

Stellen sie für Menschen eine Gefahr dar?

Kommen wir nun aber zu einer etwa unangenehmen Frage, und zwar: Würden Orcas auch Menschen jagen? Wenn man sich so ihre Speisekarte ansieht, also Pinguine, Seelöwen und selbst größere Wale, da könnte man denken, dass sie auch Menschen fressen würden. Tatsächlich geht in der Regel für Menschen keine Gefahr von ihnen aus. Der Name „Killerwal“ bezieht sich auf ihr Jagdverhalten gegenüber anderen Tieren und nicht gegenüber Menschen. Es gibt aber trotzdem Berichte von Orcas, die Menschen angegriffen haben.

Die meisten dieser Ereignisse wurden allerdings von Orcas in Gefangenschaft getätigt. Ein Beispiel wäre das tragische Ereignis im Jahre 2010. Ein Trainer im Sea World Florida wurde von einem Orca ertränkt. Der Name vom Orca war Tilikum.

Das Tier war vorher bereits im Jahre 1991 und 1999 für den Tod von zwei weiteren Menschen verantwortlich. Experten gingen davon aus, dass das kleine Gehege, der Mangel an Bewegung, die Chemikalien im Wasser, Langeweile sowie der Stress während den Aufführungen psychische Störungen beim Tier verursacht haben. Tilikum verstarb im Jahre 2017 an einer bakteriellen Infektion.

Orca Sea World

Alle Schwertwale, egal ob in der Wildnis oder in Gefangenschaft geboren, sind genetisch dazu bestimmt, einen großen Lebensraum zu bevölkern. Im Schnitt schwimmen sie in der Wildnis 60-70 km am Tag und tauchen oftmals in Tiefen von bis zu 150 Metern. Ein aquatischer Freizeitpark kann kein genügend großes Gehege für die Tiere bieten, um ihren Aktivitäten nachzukommen.

Bisher kam es zu vier Todesfällen, die von Schwertwalen in Gefangenschaft verursacht wurden. An drei davon war wie bereits erwähnt der verstorbene Schwertwal Tilikum beteiligt. In der Wildnis kam es in seltenen Fällen vor, dass Orcas Menschen angegriffen haben, allerdings gibt es bis heute keinen einzigen verzeichneten Todesfall, der von Orcas verursacht wurde. Es tauchen allerdings von Zeit zu Zeit auch Berichte auf, in denen sie in Schulen Boote absichtlich gerammt haben.

Haben die Tiere etwa Respekt vor uns?

Wenn man sich aber die ganzen Zahlen betrachtet, kann man also davon ausgehen, dass wir uns im Grunde nicht vor ihnen fürchten müssen. Bei Schwertwalen in Gefangenschaft ist die Gefahr eines Angriffs auf Menschen aber wie gesagt beträchtlich höher. Es ist sehr erstaunlich, dass Orcas uns nicht in der Wildnis als Beute betrachten. Die mögliche Erklärung dafür ist gespalten. Einige gehen davon aus, dass Orcas sich strikt an ihrer Speisekarte halten, mit der sie aufgewachsen sind und uns daher nicht angreifen.

Andere sind wiederum der Meinung, dass uns diese Wale als intelligente Lebensformen anerkennen und uns, sei es aus Respekt oder Furcht, nicht angreifen. Nichtsdestotrotz sollte man dennoch vorsichtig mit ihnen umgehen. Sie sind immer noch wilde Tiere und theoretisch in der Lage, einen Menschen in nur Bruchteilen einer Sekunde zu erlegen.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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