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Spinosaurus – Der größte fleischfressende Dinosaurier aller Zeiten

Spinosaurus Aegyptiacus

Der Spinosaurus, auch Dornenechse genannt, war einer der gefürchtetsten und zugleich aber auch faszinierendsten Dinosaurier, die jemals auf der Erde existiert hatten. Dieser Spitzenjäger lebte während der Kreidezeit, vor etwa 115 bis 95 Millionen Jahren. Eine einzigartige Besonderheit von Spinosaurus waren seine segelförmigen Dornenfortsätze auf dem Rücken.

Diese bestanden aus etwa 170 cm langen Knochen, welche aus seinen Rückenwirbeln rausragten. Es wird vermutet, dass dieses Segel unter anderem dazu diente, um vor Feinden grösser zu wirken, oder auch als Kommunikationsmittel zwischen Artgenossen, beispielsweise zur Signalisierung der Paarungsbereitschaft.

Größe und Gewicht von Spinosaurus

Mit einer Länge von bis zu 18 Metern und einer Höhe von etwa vier bis sechs Metern war der Spinosaurus aegyptiacus der größte bekannte fleischfressende Dinosaurier aller Zeiten. Schätzungen über sein Gewicht sind jedoch immer noch ziemlich unpräzise. Dieses wird auf sieben bis zu kolossalen 20 Tonnen geschätzt. Zwar ist das untere Spektrum von etwa sieben bis 10 Tonnen wahrscheinlicher, allerdings ist die obere Grenze nicht auszuschließen.

Spinosaurus und T-Rex

T-Rex

Aufgrund dieser gewaltigen Masse wurde er schon immer mit dem wohl bekanntesten Dinosaurier verglichen, nämlich Tyrannosaurus rex, auch T-Rex genannt, der etwa 13 Meter lang werden konnte. Beide Tiere erlangten an starker Popularität in der Jurassic Park Filmreihe sowie später noch im Videospiel „ARK: Survival Evolved“. Es wird davon ausgegangen, dass der Spinosaurus dem T-Rex, zumindest als Jäger, um einiges überlegen war. Man vermutet auch, dass der Spinosaurus, wie auch Krokodile, sowohl an Land als auch im Wasser verweilt hat.

Im Wasser hat er aber größtenteils nur gejagt. Zwar soll er ein exzellenter Schwimmer gewesen sein, jedoch konnte er eventuell nicht unter Wasser atmen oder zumindest nur begrenzt unter Wasser bleiben. Trotzdem hatte er, im Gegensatz zu Krokodilen, kräftige Füße zum Schwimmen und auch nützliche Arme für die Jagd, mit jeden er seine Beute besser anpacken konnte.

Die Ernährungsweise von Spinosaurus war ziemlich speziell. Er soll sowohl an Land als auch im Wasser gejagt haben, jedoch mehrheitlich im Wasser. Seine Hauptnahrungsquelle bestand wahrscheinlich aus großen Fischen und Haien, die eine Länge von mehreren Metern erreichten, und in Flüssen beheimatet waren. Zwar war Spinosaurus auf die Jagd von aquatischer Beute spezialisiert, allerdings wird ebenfalls davon ausgegangen, dass er auch andere Dinosaurier, Pterosaurier und weitere Landlebewesen gelegentlich verspeist hat.

Es wird sogar spekuliert, dass er sich damals mit seinem größten Erzrivalen auf dem Land, dem 14 Meter langen Carcharodontosaurus, erbitterte Kämpfe um die Vorherrschaft im Territorium geliefert hat, um sich den Zugang zu den dort lebenden Beutetieren zu sichern.

Spinosaurus Wasser

Effiziente Jagdstrategie

Beim Jagen von Fischen benutze er eine sehr originelle und effiziente Strategie, und zwar gehen Wissenschaftler davon aus, dass er über spezielle Rezeptoren in der Nähe seiner Schnauze verfügt hatte, mit denen er selbst feinste Druckwellen im Wasser erfassen konnte. Diese dienten ihm, um seine Beute im Wasser lokalisieren zu können, ohne sie dabei sehen zu müssen. Hinzu kommt noch, dass sich seine Nasenlöcher eher am Schädel als in der Nähe der Schnauze befanden.

Somit konnte er seine Sensortechnik anwenden, ohne dabei ständig Luftpausen durchführen zu müssen. Dies machte ihn zu einem wirklich effizienten Jäger im flachen Wasser. Beim Anschleichen an die Beute dürfte er auch sehr gut gewesen sein.

Spinosaurus lebte im einstigen Nordafrika. Die meisten seiner Fossilien wurden im heutigen Ägypten, Tunesien und Marokko geborgen. Ein großes Rätsel, über welches sich Forscher bis heute uneinig sind, ist die Gangart von Spinosaurus. Traditionell wurde immer davon ausgegangen, dass er sich zweibeinig mit einer hockenartigen Haltung fortbewegt hatte. Diese These wurde aber mit der Entdeckung von Baryonyx, einer weiteren Gattung der Spinosaurier-Familie, zum ersten Mal stark angezweifelt.

Beim Baryonyx wurden nämlich kräftige Vordergliedmaßen nachgewiesen. Dies lässt die Möglichkeit offen, dass er und auch Spinosaurus aegyptiacus sich, zumindest gelegentlich, auf allen vier Gliedmaßen fortbewegt haben könnten.

Sein Lebensraum, also Nordafrika, lieferte damals ideale Nahrungsbedingungen für Spinosaurus. Riesige Flüsse, welche über Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Kilometer am Meer mündeten, sich über das Festland ausstreckten und noch durch fruchtige Mangrovenwälder verliefen. Wirklich perfekte Bedingungen für die Beutejagd von Spinosaurus. Diese Ausgangssituation hielt allerdings nicht für immer. Das Klima änderte sich kurz vor seinem Ableben. Es brach nämlich eine gewaltige Dürre ein.

Konkurrenz mit Carcharodontosaurus und Sarcosuchus

Carcharodontosaurus

Sein Aussterben vor etwa 95 Millionen Jahren hatte eine andere Ursache als das K-Pg Massenaussterben vor ca. 66 Millionen Jahren, welches die Dinosaurier ausrottet hatte. Die gefundenen Zähne von Spinosaurus lieferten einiges an Information zu seinem Jagdverhalten. Wie bereits erwähnt, ernährte sich Spinosaurus größtenteils von den Haien und Fischen in den Flüssen. Doch dann brach die Dürre ein. Diese trocknete die Flüsse mit der Zeit aus und damit wurde die Hauptnahrung für Spinosaurus stark begrenzt.

Diese limitiert vorhandenen Beutetiere in den Flüssen dienten jedoch auch anderen urzeitlichen Prädatoren, beispielsweise Sarcosuchus, einem etwa 12 Meter großen Riesenkrokodil als Nahrung. Auf dem Land konkurrierte Spinosaurus hingegen mit dem Carcharodontosaurus für die pflanzenfressenden Dinosaurier.

Diese starben mit der Zeit jedoch auch aus. Grund dafür war einerseits, dass durch die Dürre weniger Pflanzen als Nahrung vorhanden waren, andererseits bestand wohl auch eine leichte Überpopulation von fleischfressendes Raubtieren, die diese mit der Zeit dezimierten.

Sarcosuchus

Und wenn die Beutetiere aussterben, sterben unwiderruflich auch ihre Jäger mit der Zeit aus. Es hatte daher mehrere zusammenhängende Ursachen für das Aussterben von Spinosaurus. Die Dürre trocknete einerseits die Flüsse aus, andererseits dezimierte sie auch die Vegetation, was fatale Folgen für die Pflanzenfresser hatte. Daher reduzierten sich seine Beutetiere sogar in beiden Nischen. Des Weiteren war Spinosaurus auf die Jagd von aquatischen Tieren spezialisiert.

Ein Wechsel zu Landbeutetieren als Hauptnahrung dürfte mit Schwierigkeiten verbunden gewesen sein. Schließlich kommt noch hinzu, dass es kurz vor seinem Aussterben zahlreiche Jäger gab, die mit Spinosaurus um die begrenzt vorhandene Nahrung konkurrierten.

Dies hat uns gezeigt, dass selbst so ein brachiales Monstrum wie Spinosaurus nicht vor wechselnden Umweltbedingung sicher ist. Es mag zwar sein, dass er ein absoluter Top-Prädator gewesen ist, allerdings teilte er mit anderen Jägern die Spitze der damaligen Nahrungskette, was den rapiden Rückgang der Population seiner Beutetiere noch beschleunigte. Und ohne Beutetiere dienen einem Jäger selbst die besten Waffen nichts.

Letzten Endes heißt es ja nicht umsonst „das Überleben des am besten angepassten“ und nicht etwa „das Überleben des stärksten“. Eine harte Lektion, der nicht nur Spinosaurus, sondern auch etliche weitere prähistorische Spitzenjäger zum Opfer fielen.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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