Hallo, Meeresbegeisterte! Heute begeben wir uns auf eine spannende Reise, um das faszinierende Reich des Tigerhais einmal genauer zu erkunden. Diese rätselhaften Haie haben schon lange unsere Neugier geweckt und sowohl Interesse als auch Ehrfurcht in uns ausgelöst. Aber sind Tigerhaie denn überhaupt für Menschen gefährlich? Wie groß können sie werden? All das und mehr werden wir in diesem Beitrag genauer unter die Lupe nehmen.
Den Namen des Tigerhais kann man auf zwei Arten interpretieren. Zum einen sind vor allem die Jungtiere mit einer Reihe von vertikalen Streifen entlang ihres Körpers bedeckt, die den Streifen eines Tigers ähneln. Diese Streifen verblassen jedoch nach und nach, je älter der Hai wird. Aber der Name bezieht sich auf mehr als nur das Aussehen.
Der Name „Tiger“ erfasst nämlich auch die Essenz ihres Charakters als opportunistische Spitzenprädatoren, die sich geschickt in ihren Lebensräumen bewegen und Beutetieren jagen. Und wie ihr Namensvetter an Land sind Tigerhaie ebenfalls Meister der Jagd. Diese Haie setzen eine Mischung aus Strategie und roher Kraft in ihrer Suche nach Nahrung ein.
Größe und Gewicht des Tigerhais
Ähnlich wie auch die größte Raubkatze sind die Dimensionen des Tigerhais beeindruckend. Die größten Exemplare dieser Art können eine Länge von bis zu sechs Metern und ein beeindruckendes Gewicht von über 800 kg erreichen. Damit gehören sie zu den größten Fischarten der Welt und als solche haben sie nur sehr wenig Konkurrenz.
Diese unglaubliche Größe macht sie zu Spitzenjägern. Im Vergleich zu seinem Verwandten, dem Weißen Hai, wird der Tigerhai jedoch etwas kleiner und schmächtiger. Es kommt aber auch vor, dass manche Tigerhaie größer werden als so mancher Weißer Hai.
Lebenserwartung und Lebensraums
Man vermutet, dass Tigerhaie ein Alter von bis zu 50 Jahren erreichen können, was beträchtlich länger ist als bei terrestrischen Spitzenprädatoren wie Tigern, Löwen usw. Der Tigerhai ist ein wichtiges Glied im komplexen Ökosystem des Ozeans. Er beeinflusst das Verhalten und das Gleichgewicht der Lebewesen um ihn herum.
Sein Lebensraum erstreckt sich über tropische und gemässigte Meeresregionen weltweit. Er durchstreift sowohl das offene Meer als auch Küstengewässer. Man findet ihn auch oft an Gebieten, in denen Flüsse in den Ozean fließen.
Sie können primär den Küsten aller Kontinente außer Europa und der Antarktis gefunden werden. Dementsprechend durchsteifen sie Ozeane auf der ganzen Welt, weisen ein Migrationsverhalten auf und legen daher jedes Jahr Hunderte von Kilometern zurück, um sich in neuen Gebieten zu ernähren.
Beutetiere und Jagdverhalten
Diese Reisen bringen Vielfalt an Beutetieren mit sich und sind ein Zeugnis für die Flexibilität dieses erfolgreichen Raubfisches. Mit großen Zähnen, die sowohl für das Zerteilen von Säugetieren als auch von Fischen geeignet sind, ist der Tigerhai nicht gerade für seine wählerischen Essgewohnheiten bekannt und nimmt gelegentlich sogar gut gepanzerte Meeresschildkröten und Seevögel ins Visier.
Aber wie viele andere opportunistische Jäger scheuen auch diese Haie nicht davor zurück, sich von Aas bzw. Tierkadavern zu ernähren. Die aggressive Natur dieser Haie, ihre Geschwindigkeit und das opportunistische Jagdverhalten sorgen dafür, dass sie oft in Dinge reinbeißen, in die sie nicht beißen sollten. So hat man schon in den Mägen von Tigerhaien unter anderem Nummernschilder, alte Reifen oder Plastiksäcke gefunden.
Und wie wir in Kürze sehen werden, ist genau dieses Jagdverhalten auch der Grund für potentielle Konflikte zwischen Tigerhaien und Menschen, die ihnen zum Opfer fallen. Tigerhaie spielen aber auch eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Seegrasfelder. Sie tun dies, indem sie die Anzahl Seekühe niedrig halten.
Natürliche Feinde
Sie sind außergewöhnliche Jäger, deren Anwesenheit jede Stufe des tropischen Ökosystems beeinflusst. Allerdings gibt es für Tigerhaie immer einen größeren Fisch, im wahrsten Sinne des Wortes, denn im Ozean haben selbst sie natürliche Finde. Der Weiße Hai ist groß genug, um junge Tigerhaie zu jagen, genauso wie andere große Haiarten wie beispielsweise Bullenhaie.
Aber auch das ultimative Raubtier im Ozean, nämlich der Orca, sieht den Tigerhai ebenfalls als Beute. Mit über fünfmal dem Gewicht eines Tigerhais sind dies die unbestrittenen Spitzenprädatoren und wahrscheinlich die einzige Tierart, welche wahre Dominanz über jedes Tier im Ozean beanspruchen kann.
Schwertwale jagen routinemäßig Tigerhaie, unter anderem wegen ihrer fetthaltigen Lebern, die eine schnelle Zufuhr von Kalorien zur Unterstützung ihres Stoffwechsels bieten. Aber es ist nicht die Prädation durch Meereslebewesen, die die Art bedroht. Als „potenziell gefährdet“ von der internationalen Union zur Bewahrung der Natur eingestuft, nehmen die Populationen der Tigerhaie allmählich immer weiter ab.
Das Abschneiden von Haifischflossen wird oft für den Tod von vielen Haien verschiedener Arten verantwortlich gemacht. In Wirklichkeit ist dies jedoch nur ein Teil der Wahrheit, denn im Großen und Ganzen steckt eine ganze Industrie dahinter. Weit über 100 Millionen Haie werden nämlich jährlich durch die weltweite Fischereiindustrie getötet, und der Tigerhai macht einen Teil davon aus.
Da die Fischbestände aufgrund von Überfischung immer weiter sinken, werden mehr Boote losgeschickt, um die mangelnde Anzahl gefangener Fische auszugleichen. Mehr Boote bedeuten aber im Umkehrschluss mehr Netze, mehr Netze bedeuten dann mehr Beifang und mehr tote Haie. Der Tigerhai ist eine Fischart, die seit Millionen von Jahren existiert. Sie kamen schon zum Vorschein, lange bevor sich die ersten Vorfahren des modernen Menschen überhaupt entwickelt haben.
Wie bereits erwähnt sieht es um ihre Population nicht allzu gut aus. Zwar sind sie noch nicht vom Aussterben bedroht, doch dies könnte sich schon in naher Zukunft ändern. Ihr Verlust wäre für ihre Ökosysteme katastrophal. Das Problem beim Schutz eines großen, angsteinflößenden Hais ist, dass es eine Herausforderung sein kann, starke öffentliche Unterstützung für sie zu gewinnen.
Fressen Tigerhaie Menschen?
Die meisten Menschen haben oft so viel Angst vor Haien, dass sie lieber gar nicht über sie nachdenken möchten, geschweige denn, sich um sie zu kümmern und für ihr Überleben zu kämpfen. Tigerhaie sind nämlich eine der wenigen Haiarten, die in der Tat eine Bedrohung für Menschen im Wasser darstellen können.
Jedoch muss hierbei erwähnt werden, dass die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs ziemlich gering ist. Haiangriffe insgesamt sind äußerst selten, aber die Urangst, die damit einhergeht, machen sie unvergesslich. Als einer der drei für den Menschen gefährlichsten Haiarten, zusammen mit Weißen Haien und Bullenhaien, werden auch Tigerhaie extrem gefürchtet.
Die Angriffe werden im Allgemeinen auf eine Verwechslung und ihrem opportunistischen Jagdverhalten zurückgeführt. So kommt es auch oft vor, dass sie in ein Kayak beißen. Ein Netflix-Team behauptete auch, dass ihr Schlauchboot von einem wilden Tigerhai gerammt und gebissen wurde, während sie filmten.
Ein weiterer potentieller Grund für Haiangriffe könnte sein, dass sie in diesen Regionen gezielt gefüttert wurden und daher annehmen, dass Menschen, die dort schwimmen, eine weitere leckere Mahlzeit sein könnten. Es wird jedoch nicht angenommen, dass sie aktiv nach Menschen suchen. Aber wenn ein so großes Tier einmal an einer Person geknabbert hat, bleibt möglicherweise leider nicht mehr viel übrig.
Angriff auf Tourist in Ägypten
Ein tragischer Vorfall ereignete sich 2023 vor der Küste Ägyptens, in dem ein Russischer Tourist nicht allzu fern vom Festland brutal von einem Tigerhai attackiert und gefressen wurde. Letztendlich sind Haiangriffe niemals zu 100% vermeidbar, wenn Menschen in ihrem natürlichen Lebensraum im Ozean schwimmen.
Haie müssen als Spitzenjäger ihres Lebensraums respektiert werden. Wenn man sich dafür entscheidet, in ihrem natürlichen Lebensraum zu schwimmen, muss man sich dem Risiko und der Gefahr bewusst sein. Dennoch sind statistisch gesehen Tigerhaie für einen relativ kleinen Prozentsatz der dokumentierten Tierangriffe auf Menschen verantwortlich.
Die meisten Interaktionen mit Tigerhaien führen nicht zu Angriffen und die große Mehrheit der Begegnungen verläuft ohne Konfrontation. Trotzdem sollte man immer sehr vorsichtig sein, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Letzten Enden sind es immer noch wilde Tiere und auch opportunistische Jäger.
Der Tigerhai ist mehr als nur eine geheimnisvolle und beängstigende Präsenz im Ozean. Dies ist ein uralter Hai, dessen Anwesenheit das Gleichgewicht seiner Umgebung diktiert. Ohne auf das Verhalten als Verbraucher zu achten, riskiert der Mensch dieses Gleichgewicht unwiderruflich umzukippen.
Diese Haiart durchstreift die Ozeane schon seit Millionen von Jahren. Es wäre ziemlich schade, wenn eine solch faszinierende Art nun schon bald das Zeitliche segnen würde.