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Megalodon – Warum ist der Hai ausgestorben?

Megalodon picture

Er ist berühmt für seine zahlreichen, großen Zähne, so dass der Name „Megalodon“ wörtlich übersetzt „großer Zahn“ bzw. „Megazahn“ bedeutet. Wenn du jemals schon Filme oder Dokumentationen über den Mosasaurus gesehen hast, welcher übrigens etwa so groß war wie der Megalodon, dann wird es dir sicherlich nicht schwerfallen, sich die phänomenale Größe dieses Hais vorzustellen. Seine maximale Größe wird nämlich auf bis zu 20 Metern geschätzt.

Mehrere Geheimnisse umhüllen diesen prähistorischen Hai und als Folge sind Dokumentationen und Aufnahmen, die angebliche Sichtungen sowie echte Bilder dieses gigantischen Meeresraubtiers zeigen, entstanden. Laut dem heutigen Forschungsstand ist Megalodon jedoch schon lange ausgestorben. Aber was genau machte den Megalodon zu einem phänomenalen Raubtier, das Ehrfurcht und Schrecken in den Herzen seiner Beute hervorrief?

Vor dem Aussterben von Megalodon

Da der Megalodon zehn, wenn nicht sogar bis zu 20 Millionen Jahre lang den gesamten Ozean beherrschte und eine Größe von bis zu 20 Metern erreichen konnte, könnte man wohl erwartet, dass er bis zum heutigen Tag hätte überleben können, da er als Spitzenraubtier keine natürlichen Feinde hatte und weltweit verbreitet war. Doch vor etwa 3,5 bis zwei Millionen Jahren verschwand Megalodon langsam aber sicher aus unseren Ozeanen. Was könnte die Ursache dafür sein, dass ein so gewaltiges Raubtier einfach verschwunden ist?

Megalodon

Nun, Forscher haben mehrere Theorien aufgestellt und in diesem Beitrag werden wir die wichtigsten, plausibelsten und weithin akzeptierten Theorien betrachten, die versuchen, die Ursache für das Aussterben von Megalodon zu erklären.

Theorien, die das Aussterben begründen könnten

Zu den Gründen, die in diesen Theorien vertreten werden, gehören: (1) Schließung des mittelamerikanischen Seewegs und andere Umweltveränderungen, (2) Verlust geschützter Aufzuchthabitate aufgrund des drastischen Absinkens des Meeresspiegels, (3) Strahlung, (4) drastischer Abfall der Meerestemperatur, (5) Unfähigkeit zur Selbstregulierung und (6) Abnahme der Nahrungsquellen und Zunahme der Konkurrenz. Lasst uns also diese Theorien der Reihe nach betrachten.

Schliessung des Mittelamerikanischen Seewegs

Die Schließung des Mittelamerikanischen Seewegs vor sieben bis zwei Millionen Jahren wird von einigen Wissenschaftlern als Hauptursache für das Aussterben des Megalodons angesehen. Der Mittelamerikanische Seeweg schloss sich, als die pazifische Platte gezwungen war, unter die karibische Platte zu gleiten, wodurch eine Landbrücke entstand, die den Atlantischen Ozean vom Pazifischen Ozean trennte und gleichzeitig Nord- und Südamerika verband.

Die Schließung dieses Seewegs führte zur Entstehung vom Isthmus von Panama und sorgte dafür, dass der Megalodon von der tropischen Wanderroute abgeschnitten wurde, die er einst benutzte.

Darüber hinaus verursachte diese Schließung eine drastische Veränderung der Meeresströmungen, die katastrophale ökologische Probleme verursachte. Eine weitere katastrophale Umweltveränderung ist die Ausdehnung des Meeresbodens, die zur Entstehung des Golfstroms führte. Diese Ausdehnung bewirkte eine Verlangsamung des Auftriebs von nährstoffreichem Wasser vom Meeresboden.

Das aufsteigende Wasser war für Megalodon eventuell sehr wichtig, da es die tropischen Gewässer mit den notwendigen Nährstoffen versorgte, die für den Erhalt ihrer Artenvielfalt notwendig waren. Mit anderen Worten: Mehrere Meerestiere verhungerten und so als Folge auch Megalodon, der sich von ihnen ernährte und von ihnen abhängig war.

Verlust von geschützten Aufzuchthabitaten

Der Verlust von geschützten Aufzuchthabitaten aufgrund des drastischen Absinkens des Meeresspiegels ist ein weiterer Faktor, der wahrscheinlich zu seinem Aussterben beitrug. Megalodon brütete in flachen, gemäßigten Gewässern. Aber, wie bereits angedeutet, gab es ökologische Veränderungen, die durch die drastische Veränderung der Meeresströmungen verursacht wurden.

Als das letzte große Eiszeitalter begann, wurde ein großer Teil des Wassers auf der Erde in dicken Eisgletschern eingeschlossen, was zu einer drastischen Verringerung des Meeresspiegels um etwa 200 Meter führte.

Orca Ozean

Diese Verringerung des Meeresspiegels führte dazu, dass die Kinderstube des Megalodons entweder austrocknete oder die Jungtiere ungeschützt und der Gnade von Raubtieren wie Orcas ausgesetzt wurden, die auf der Suche nach vier Meter langen Megalodon Jungtier-Snacks waren. Es ist halt leider eine Tatsache, dass eine Spezies, die nicht in der Lage ist, erfolgreich Nachwuchs aufzuziehen, irgendwann ausstirbt. Und dies auch könnte bei Megalodon der Fall gewesen sein.

Strahlung

Eine andere Theorie, die von einigen Wissenschaftlern vorgeschlagen wurde, um das Aussterben von Megalodon zu erklären ist, dass er einfach durch die Strahlung einer Supernova ausgelöscht worden sein könnte. Diese Theorie, die erst im Jahre 2018 an Popularität gewonnen hat, soll auf Forschungen zurückgehen, die eine Supernova als Ursache für das Aussterben des Megalodons ansieht. Es ist eine Tatsache, dass wenn ein Stern zufällig nahe genug an der Erde explodiert, die Erdbewohner (inklusive Pflanzen und Tiere) in Schwierigkeiten geraten könnten.

Das Problem mit der Strahlung ist, dass je größer der lebende Organismus, desto mehr Strahlung würde dieser Organismus absorbieren. Je mehr Strahlung also absorbiert wird, desto tödlicher ist sie. So stelle man sich nun einen 20 Meter langen Megalodon vor, der all diese tödliche Strahlung absorbiert. Das Endergebnis würde ein massives Aussterben innerhalb weniger Generationen sein. Nichtsdestotrotz wird diese Theorie aber nicht von vielen Wissenschaftlern unterstützt. Sie zu erwähnen und beschreiben ist aber trotzdem interessant.

Rückgang der Temperatur

Eine vierte Theorie besagt, dass der drastische Rückgang der globalen Temperatur die Hauptursache für das Aussterben des Megalodons war. Während des Pliozäns kam es zu einem drastischen Temperaturrückgang in den Weltmeeren. Dies führte dazu, dass Megalodon nur noch Gegenden durchstreifen konnte, in denen die Meere warm genug waren.

Vor dieser Abkühlung konnte der Megalodon an Orten wie Afrika, Südamerika, Nordamerika, Japan, Indien, Europa und Australien gefunden werden. Er hatte eine weltweite Verbreitung und konnte überall gefunden werden, außer in der Antarktis.

Diese eventuelle Beschränkung auf wärmere Gewässer schränkte jedoch den Fressbereich und das Nahrungsangebot von Megalodon ein. Denn seine üblichen Beutetiere konnten sich an die kühlen Temperaturen höherer Breitengrade anpassen und entkamen somit quasi dem Jagdrevier von Megalodon.

Fehlende Fähigkeit zur Körperregulierung

Eng damit verbunden ist die überraschende Theorie, dass der Megalodon im Gegensatz zu den heutigen Weißen Haien nicht in der Lage war, seine Körpertemperatur selbst zu regulieren. Vor seinem Aussterben könnte die Temperatur enorm gesunken sein. Der Megalodon war eventuell dem Untergang geweiht, da ihm die evolutionäre Fähigkeit fehlte, sich entsprechend der sinkenden Temperatur zu thermoregulieren.

Im Jahre 2018 wurde eine Untersuchung durchgeführt, um die durchschnittliche Körpertemperatur eines Megalodons zu bestimmen. Indem man die Zähne von heutigen Weißen Haien und die von Megalodon untersuchte, fand man heraus, dass Megalodon nicht nur wahrscheinlich nicht in der Lage war seine Körpertemperatur zu regulieren, sondern dass er auch eine außergewöhnlich hohe Stoffwechselrate besaß.

Megalodon hatte eine durchschnittliche Körpertemperatur, die bis zu 40 Grad Celsius hoch war. Auf der anderen Seite hatten die Vorfahren der Weißen Haie allerdings, die zu seinen Lebzeiten die Meere mit Megalodon teilten, eine bescheidene Temperatur von etwa 30 Grad Celsius. Da es sich um außergewöhnlich warmblütige Tiere ohne Wärmeselbstregulierung handelte, ist es verständlich, dass ein solch drastischer Temperaturabfall die Art stark beeinträchtigen könnte.

Rückgang der Beutetiere und Anstieg der Konkurrenz

Die letzte große Theorie zum Aussterben von Megalodon, die wir in diesem Beitrag untersuchen werden, ist die, dass der Rückgang der Nahrungsquellen, gepaart mit erhöhter Konkurrenz, dem Megalodon ein dauerhaftes Ende setzte. Somit ist diese Theorie quasi eine Erweiterung der letzten. Megalodons Speiseplan soll aus Bartenwalen, Zahnwalen, einer frühen Art von Robben und Seekühen, Seeschildkröten, etc. bestanden haben. Sein Favorit waren jedoch wahrscheinlich Buckelwale.

Megalodon Zahn

Aber wie schon erwähnt ist es wahrscheinlich, dass gegen Ende des Pliozäns, als der Isthmus von Panama geformt wurde, viele Wale und andere Meerestiere in kältere Gewässer abwanderten, wohin der Megalodon ihnen nicht folgen konnte. Daher konnte er nicht mehr seine üblichen Tonnen an Nahrung pro Tag zu sich nehmen. Zur Nahrungsknappheit fügt sich bei dieser Theorie jedoch auch noch der harte Wettbewerb mit anderen Jägern hinzu, beispielsweise den Vorfahren von Orcas, Pottwalen und Weißen Haien um die spärlich vorhandene Beute.

Fazit zum Aussterben von Megalodon

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass während einige Wissenschaftler für einen bestimmten Faktor plädieren und andere glauben, dass es sich um eine Kombination mehrerer Faktoren handelt, die genaue Ursache für das Aussterben von Megalodon ein Rätsel bleibt. Alles, was wir über den Hai wissen, erhielten wir durch Untersuchungen der zahlreichen Zähne, die sie hinterlassen haben. Da ein Megalodon in seinem Leben bis zu 40’000 Zähne produzierte, gibt es mehr als genug Zähne, die noch darauf warten, von uns entdeckt zu werden.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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