Der Yeti ist ein kryptisches Wesen, welches in vielen verschiedenen Erzählungen vorkommt. Obwohl es aber bis heute keine felsenfesten Beweise für die Existenz dieses Wesens gibt, glauben dennoch etliche Leute daran, dass es den Yeti wirklich gibt und dass er sich im Schatten aufhält sowie menschlichen Kontakt meidet. Geschichten über diesen mysteriösen Affen faszinieren die Menschen schon seit sehr langer Zeit, vor allem im Süden sowie Südosten Asiens.
Der Yeti wird von den Einheimischen als ein riesiger Affe beschrieben, etwa zwei Mal so groß wie ein Mensch. Es soll sehr muskulös aufgebaut sein und je nach Quelle über braun-rötliches oder graues bzw. weißes Fell verfügen. Wenn man den Geschichten Glauben schenkt, so soll das Tier über eine Tonne schwer werden können.
Daher ist es auch kein Wunder, dass schon etliche Filme produziert wurden, in denen dieses Tier eine essentielle Rolle eingenommen hat. Doch das ist nicht nur bei Filmen der Fall. Auch in vielen bekannten Videospielen kommt der Yeti vor. Aber wo und wann liegt denn der Ursprung der Legende?
Ursprung vom Yeti
Die Legende rund um den Yeti hat einen tibetischen Ursprung und ist vor mehreren Tausenden Jahren entstanden. Vom Tibet breitete sich die Geschichte dann in den Tausenden von Jahren immer weiter aus. Vor allem in Nepal sowie im Himalaya Gebiet hat der Yeti hohe Bekanntheit erlangt. Laut der Legende soll der Yeti irgendwo in dem unerforschten Gebiet vom Himalaya Gebirge leben und sich so gut wie nie den Menschen zeigen.
Himalaya Gebirge
Da das Himalaya Gebirge so schier unendlich groß ist und die meisten Gegenden kaum von Menschen bewohnt sind, kann man daher nicht vollkommen ausschließen, dass die Geschichten einfach nur erfunden sind. Doch wie groß ist dieses Gebiet denn überhaupt, in dem der Yeti leben soll? Die Gebirgskette erstreckt sich etwa 2’500 Kilometer von Westen nach Osten. Von Norden nach Süden ist die Region 200 bis 400 Kilometer groß. Das Himalaya Gebirge umfasst eine Fläche von ungefähr 595’000 Quadratkilometer, was mehr als das Anderthalbfache der Fläche Deutschlands entspricht.
Doch abgesehen von der Fläche befindet sich in diesem Gebiet auch der höchste Punkt der Erde. Die Rede ist vom Mount Everest. Die Spitze dieses Berges befindet sich etwa 8’850 Meter hoch. Dazu kommt daher noch, dass ein beträchtlicher Teil des Gebiets von eiskalten Temperaturen sowie Unmengen an Schneestürmen heimgesucht wird. Deswegen können Forscher große Teile des Gebiets nicht einmal richtig erforschen. Da ist es auch kein Wunder, dass viele trotz der fehlenden Beweise an den Yeti glauben und davon überzeugt sind, dass mehr als nur ein Mythos dahintersteckt.
Suche nach dem Yeti
Es gab in der Vergangenheit zahlreiche Abenteurer, Suchtrupps und Wissenschaftler, die in den letzten Hunderten von Jahren versucht haben, die Existenz des Yetis zu beweisen. Bis heute jedoch ohne Erfolg. Der älteste Versuch kann auf über 2’300 Jahre zurückdatiert werden. 326 vor Christus soll angeblich Alexander der Große versucht haben, einen Yeti zu finden. Als er die Einheimischen nach Anweisungen fragte, wie er einen finden könnte, meinten sie, dass das nicht einfach so möglich wäre.
Der Yeti soll in gefährlichen Höhen von mehreren Kilometern leben, wo es eiskalt ist und man nur schwer atmen kann. So hat Alexander der Große dann doch keinen Yeti finden können.
Ein weiterer bekannter Versuch, um die Existenz vom Yeti zu beweisen, geschah im Jahre 1921. Ein Britisches Team von Wissenschaftlern und Entdeckern machten sich auf eine Expedition zum Mount Everest. Nachdem man das Team zu ihren Entdeckungen befragt hat, meinten sie, dass sie in der Tat fündig gewesen waren. Sie haben nämlich große Fußspuren von einem unbekannten Lebewesen entdeckt, welche die Einheimischen „Metoh-Kangmi“ nannten. Das bedeutet wortwörtlich übersetzt etwa „menschlicher Schneemann“.
Seitdem hat die Legende vom Yeti auch im Westen hohe Bekanntheit erlangt. Ein weiterer Beweisversuch wurde von Anthony Wooldridge getätigt. Im Jahre 1986 wanderte er im Himalaya Gebirge herum und schoss diverse Fotos. Auf einem dieser Bilder war aber eine ominöse Gestalt zu erkennen, die einem Menschen ähnelte. Diese Gestalt war etwa 150 Meter von Anthony entfernt, als er das Bild schoss. Ein Jahr später untersuchte man das Gebiet und fand heraus, dass es sich dabei nur um einen Stein handelte, der zufällig in dem geschossenen Winkel wie eine menschliche Gestalt aussah.
Abgesehen davon gab es noch viele weitere angebliche Beweise für den Yeti. Sir Edmund Hillary, der erste Bergsteiger, der die Spitze des Mount Everests bestiegen hat, behauptete, dass es auf eine seiner Bergsteigungen etwas Extraordinäres gefunden hat. Er meinte, dass er die Kopfhaut eines unbekannten Tieres entdeckt hätte, welche eventuell vom Yeti gewesen sein könnte. Später wurde dies aber als ein ziegenartiges Wesen identifiziert, welches im Himalaya lebt. Auch hier wieder handelte es sich nicht um einen Yeti.
Im Jahre 1976 überzeugte ein Mann aus den vereinigten Staaten der USA das FBI, dass sie eine mysteriöse Haarprobe genauer untersuchen sollten. Er theorisierte, dass dies eventuell vom Yeti sein könnte, oder von seiner Nordamerikanischen Version Bigfoot. Die Analysen des FBIs haben allerdings gezeigt, dass die Proben von einem Hirsch abstammen und nicht von einem kryptischen Riesenaffen.
Sogar die russische Regierung hatte bei der Erforschung des Yetis die Finger im Spiel. Im Jahre 2011 organisierten einige Abgeordnete und Forscher eine Konferenz und behaupteten, dass sie Beweise für die Existenz des Yetis hätten. Diese sollen angeblich im Westen Sibiriens entdeckt worden sein. Allerdings erwies sich dies als eine Lüge. Einige Forscher, die bei der Expedition dabei waren, gaben im Nachhinein zu, dass es nur ein Schwindel war. Das Ziel war die Förderung des Tourismus in dieser Gegend.
Bis heute gibt es allerdings keine felsenfesten Beweise
Es gab unzählig viele angebliche Beweise des Yetis in Form von Proben und Bildern. Die Bilder entpuppten sich im Nachhinein alle als Fälschungen oder Missverständnisse. Die analysierten Proben konnte man anderen lebenden Tieren zuordnen. Alle bekannten angeblichen Beweise hier zu präsentieren würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Bis heute gibt es aber keinen felsenfesten Beweis für die Existenz des Yetis. Daher gilt er bis heute nur als eine Legende.
Erklärungsansätze
Obwohl wir die Existenz des Yetis immer noch nicht beweisen konnten, gibt es, oder besser gesagt gab es ein Lebewesen in der Vergangenheit, welches den Beschreibungen des Yetis in der Tat ähnelt. Die Rede ist vom Riesenaffen Gigantopithecus. Dieser Affe war bis zu drei Meter hoch und konnte ein Gewicht von 500 bis 700 Kilogramm erreichen. Damit trifft er so ziemlich auf die Beschreibung des Yetis zu. Doch das ist nicht das einzige, was Gigantopithecus mit dem Yeti verbindet.
Der Gigantopithecus lebte nämlich noch vor etwa 100’000 Jahren in der Region, wo der Yeti jetzt leben sollte, nämlich im Süden und Südosten Chinas. Eventuell haben sich die Einheimischen von diesem Affen inspirieren lassen, wer weiß. Eine weitere mögliche Erklärung für die Sichtungen des Riesenaffens ist, dass dieses Wesen eventuell eine hybride Version eines Bären ist. Wenn sich theoretisch ein Braunbär mit einem Eisbären aus Sibirien kreuzen würde, könnte die Beschreibung passen.
So ein Hybride wäre auf den Hinterbeinen etwa drei Meter hoch und könnte in Schneestürmen überleben. Auch passt die geografische Lokation zum Himalaya. Vielleicht ist diese Theorie etwas glaubhafter, als dass ein Nachfahre des Gigantopithecus’ in Wirklichkeit der Yeti ist.
Doch was nun stimmt, wissen wir leider nicht. Ist der Yeti in Wirklichkeit etwa ein Bären-Hybrid oder der Nachfahre vom Gigantopithecus? Oder sind die Legenden und Sichtungen allesamt einfach nur Lügen?
Es gab viele interessante Tiere, die erst vor Kurzem entdeckt wurden. So auch beispielsweise die Saola, ein sehr seltenes Huftier, welches erst 1993 offiziell in den tiefen Regenwälder Vietnams entdeckt wurde. In Zukunft werden wir sicherlich viele weitere solche Tiere entdecken, die Jahrtausende vor uns unentdeckt blieben. Das Himalaya Gebirge ist größtenteils ein unerforschtes Gebiet. Wer weiß, welche interessanten Tiere wir dort noch entdecken werden.