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Eisbär – Der größte Fleischfresser auf dem Land

Eisbär Bild

Der Eisbär, manchmal auch Polarbär genannt, ist zusammen mit dem Kodiak-Bären, einer Unterart des Braunbären, der größte Fleischfresser auf dem Land. Eisbären sind bekannt für ihre Größe und ihr weißes Fell. Obwohl sie optisch oft wie friedliche und zahme Tiere aussehen, gehören sie dennoch zu den gefährlichsten Tieren auf dem Land.

Das weiße Fell sticht bei dieser Art besonders stark hervor. Zum Teil kann dieses auch gelbliche Farbtöne enthalten. Die Nase ist schwarz bzw. braun und die Schnauze verhältnismäßig recht schmal. Fortbewegen tut sich der Eisbär auf allen vier Beinen, kann jedoch für eine begrenzte Zeit auch auf zwei Beinen stehen und ist auch ein solider Schwimmer.

Genetisch betrachtet hat sich der Körper des Eisbären perfekt auf seine Umgebung angepasst. Das Fell ist weiß, um sich besser in seiner eisigen Umgebung zu tarnen. Gleichzeitig ist die Haut unter dem Fell aber nicht weiß, sondern bräunlich gefärbt.

Man vermutet, dass das Tier somit besser die Wärme des Sonnenlichts speichern kann, um in der eiskalten Umgebung nicht zu erfrieren. Und unter der Haut selber befindet sich noch eine massereiche Fettschicht, um das Tier noch besser warm zu halten.

Größe und Gewicht

Da der Eisbär der größte Fleischfresser auf dem Land ist, stellt sich die Frage, wie groß und wie schwer sie werden können. Sowohl die Größe als auch das Gewicht hängen beide stark vom Geschlecht des Tieres ab. Männchen werden zwischen 2.4 und 3.3 Meter lang, wohingegen die Weibchen etwa 1.8 bis 2.4 Meter lang werden. Der Schwanz ist recht kurz und erreicht normalerweise eine Länge von acht bis 13 cm.

Eisbären

In Sachen Gewicht werden die Weibchen teilweise nur halb so schwer wie die männlichen Eisbären. Weibliche Eisbären werden in der Regel 150 bis 300 kg schwer. Männliche Exemplare erreichen normalerweise ein Gewicht von 250 bis 550 kg. Einige Männchen können aber bis zu 800 kg auf die Waage bringen. Damit gehören sie wahrhaftig zu den mächtigsten Landtieren auf der ganzen Welt.

Der Lebensraum des Eisbären

Der Eisbär bevorzugt stark kältere Gewässer mit viel Eis, Schnee und Wasser. Die Art lebt in den kältesten Regionen der Welt, und zwar der Arktis. Insgesamt beheimaten sie einige Gebiete in fünf Ländern. Dazu gehören Grönland bzw. Dänemark, Russland, Norwegen (um genauer zu sein das Inselarchipel Spitzbergen), Kanada und die Vereinigten Staaten von Amerika.

Wilde Eisbären beheimaten in den USA nur den Bundesstaat Alaska, wo eisige Temperaturen herrschen. In Kanada hingegen sind sie recht weit verbreitet. Dort findet man sie unter anderem in Provinzen wie Québec, Ontario, Manitoba und einigen mehr. Laut Schätzungen sollen alleine in Kanada etwa 60% der wilden Eisbären leben.

Der nächste Verwandte des Eisbären ist der Braunbär. Vor ungefähr 150’000 Jahren soll sich der Eisbär langsam aber sicher als Art entwickelt haben und ursprünglich vom Braunbären abstammen. Durch das Abwandern in eiskalte Gebiete hat sich ihr Fell im Verlaufe von Jahrtausenden langsam aber sicher weißlich verfärbt.

Lebenserwartung

Es besteht ein beträchtlicher Unterschied in der Lebenserwartung zwischen wilden Eisbären und Eisbären, die in Gefangenschaft leben. In der Wildnis lebende Eisbären werden im Durchschnitt etwa 18 bis 20 Jahre alt. Manche konnten in seltenen Fällen sogar bis zu 25 Jahre alt werden. In Gefangenschaft und bei guter Haltung werden Eisbären aber normalerweise 30 bis 35 Jahre alt.

Der älteste wilde Eisbär, der jemals untersucht wurde, erreichte ein Alter von 32 Jahren, wohingegen der älteste Eisbär in Gefangenschaft mit 43 Jahren verstarb. Es ist nicht verwunderlich, dass der Eisbär als Spitzenjäger in Gefangenschaft länger lebt als in der Wildnis. Das ist bei vielen anderen Spitzenjägern wie Löwen, Tigern, etc. ebenfalls der Fall.

Eisbär

Der Hauptgrund für die niedrigere Lebenserwartung bei vielen wilden Fleischfressern ist, dass sie verhungern. Im Falle des Eisbären ist das nicht erstaunlich. In der eisigen und kargen Umgebung ist es besonders schwer an ausreichend Beutetieren zu kommen. Im hohen Alter wird es noch schwieriger. Ein Eisbär braucht sehr viel an Nahrung, um seinen riesigen Körper mit ausreichend Energie zu versorgen.

Ein weiterer Grund sind die Kämpfe um ein Weibchen. Während der Paarungszeit kämpfen die männlichen Eisbären oft gegeneinander, quasi um die Hand des Weibchens. Wird ein Eisbär während des Kampfes verletzt, so erschwert sich die Beutejagd aufgrund der bleibenden Verletzungen noch zusätzlich.

Beutetiere des Eisbären

Wie bereits erwähnt ist der Eisbär ein Fleischfresser, doch wovon ernährt er sich genau? Ihre Hauptbeute sind verschiedene Arten von Robben, beispielsweise Ringelrobben, Sattelrobben, etc. Erwachsene Eisbären scheuen aber auch nicht davor zurück, vor allem geschwächte oder junge Walrosse zu fressen. Kleinere Tiere wie Fische oder Vögel werden oft als Snack weggespeist.

Sollte ein Eisbär aber keine lebenden Tiere zum fressen finden, so wird er sich auch von den Kadavern von beispielsweise toten Belugawalen, Narwalen, und vielen weiteren Tieren ernähren. Letzten Endes muss das Tier irgendwie überleben und Kadaver dienen dem Eisbären als letzte Option, um nicht zu verhungern.

Robben gelten mit Abstand als ihre Lieblingsbeute. Das liegt an ihrem sehr hohen Fettgehalt, welcher den Eisbären gut sättigen kann. Dank einer evolutionären Veranlagung ist der Eisbär auch in der Lage, einen Großteil des Fetts und der Proteine seiner Nahrung zu absorbieren.

Geburt und Jagdtechnik

Trächtige Weibchen ziehen sich vor der Geburt ihres Nachwuchses in eine Höhle bzw. einen Unterschlupf zurück. Während dieser Zeit verlangsamen sie ihre essentiellen Körperfunktionen stark. So gehen beispielsweise der Herzschlag und die Atemfrequenz stark zurück, um an Energie zu sparen.

Sie gehen in eine Art Winterschlaf über. Winterruhe wäre aber wohl ein passenderer Ausdruck. Es wird geschätzt, dass ihr Körper während der Winterruhe etwa 13-Mal weniger Energie verbraucht als an einem gewöhnlichen Tag.

Im Unterschied zu anderen Bärenarten halten weibliche Eisbären eine Winterruhe, um ihren Jungtieren nach der Geburt bestmöglichen Schutz zu bieten. Andere Bärenarten hingegen gehen in einen Winterschlag über, um dem Mangel an Beutetieren entgegen zu wirken.

Eisbären bewegen sich auf Land gewöhnlich in einem Tempo von vier bis sechs km/h fort. Im Wasser schwimmen sie in der Regel mit etwa zehn km/h. Eisbären bevorzugen es, ihrer Beute aufzulauern und sie zu überraschen, um so an Energie zu sparen.

Eisbär Arktis

Sie lauern oft versteckt auf dem Eis an einem Atemloch, aus dem andere Tiere wie Robben hochtauchen, um Luft zu schnappen. Genau in diesem unachtsamen Moment packt der Eisbär zu und zieht die Beute an Land. Es wird vermutet, dass die Tiere etwa 50% ihres Tages der Jagd widmen. Trotzdem sind nur die wenigsten Angriffe erfolgreich.

Gefährdung und natürliche Feinde

Die Art residiert an der Spitze der Nahrungskette. Erwachsene Exemplare haben im Grunde keine natürlichen Feinde, außer eventuell Menschen oder andere erwachsene Eisbären. Als Jungtiere stellen andere Karnivore aber eine Gefahr dar. Darunter beispielsweise Wölfe, andere erwachsene Eisbären und sogar leider das eigene Muttertier, wenn es am verhungern ist.

Laut der internationalen Union zur Bewahrung der Natur sind Eisbären als „gefährdet“ eingestuft. Zwar noch nicht vom Aussterben bedroht, dennoch steht es aber nicht sehr gut um die Population. Die globale Erwärmung schränkt ihren Lebensraum immer weiter ein, während einige Jäger und auch die indigenen Völker Jagd auf sie machen. Die Jagd auf Eisbären wurde in den letzten Jahren immer weiter eingeschränkt, jedoch ist sie bis heute nicht ganz verboten.

Tötet der Eisbär Menschen?

Sind Eisbären aber gefährlich für Menschen? Würden sie uns auch fressen? Die Antwort ist ein ganz klares „ja“. Von allen Bärenarten würde der Eisbär am ehesten einen Menschen angreifen. Sie sehen uns aktiv als Beutetiere. Man darf sich von ihrem zum Teil niedlichen Aussehen nicht täuschen lassen. Sie kämpfen jeden Tag um das nackte Überleben und hängen an jeder Möglichkeit, ihren Hunger zu sättigen.

In den letzten 144 Jahren kam es offiziell zu 73 Angriffen auf Menschen, von denen leider viele mit fatalen Folgen geendet haben. Dies sind aber nur die offiziellen und bekannten Vorfälle. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Wie viele Menschen wurden bereits in der Arktis vermisst und sind nie mehr wieder aufgetaucht? Man kann sicherlich nicht ausschließen, dass einige Eisbären das zu verantworten haben.

Schlussendlich kann man festhalten, dass man sich vor Eisbären immer fernhalten sollte. Glücklicherweise leben sie in einem Gebiet, in dem nicht so viele Menschen residieren. Ansonsten wäre die Anzahl der Angriffe auf uns beträchtlich höher.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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