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Titanoboa – Die größte Schlange aller Zeiten

Titanoboa Beute

Größe und Epoche der Titanoboa

Während der Paläozän-Ära regierte eines der gefürchtetsten Tiere, die die Welt je zu Gesicht bekommen hatte. Die Rede ist von Titanoboa, der größten Schlange aller Zeiten. Mit einer Größe von bis zu 14 Metern sicherte sich der prähistorische Gigant die Spitze der damaligen Nahrungskette. Titanoboa ist schon lange ausgestorben und war eine Gattung der Schlangen. Die Fossilien dieser immensen Kreatur zeigen, dass ihre Herrschaft zwischen 58 und 60 Millionen Jahre zurückliegt.

Ihre erst kürzliche Entdeckung resultierte in der Degradierung der Gigantophis, welche eine Größe von neun bis zehn Metern erreichte, als größte Schlange, die jemals gelebt hatte. Nun besitzt Titanoboa den Titel als größte Schlange aller Zeiten.

Obwohl es nicht offiziell bestätigt ist, sehen etliche Wissenschaftler einen klaren Zusammenhang zwischen der Titanoboa und der mythologischen Schlange aus dem Amazonas namens „Sacha-Mama“, die auch Mutter des Regenwaldes genannt wird. Der Legende nach war diese mythologische Riesenschlange zu groß, um sich einigermaßen gut fortbewegen zu können.

Aufgrund ihrer beschränkten Bewegungsfreiheit kroch sie daher für die Jagd lediglich zwischen Pflanzen und Bäumen, mit dem Ziel sich in ihrer Umgebung unsichtbar zu machen und in der Hoffnung, dass sich ihr ein ahnungsloses Beutetier nähern würde.

Der Einfluss Titanoboas ist in dieser Legende ist für viele offensichtlich. Der Fund eines der Überreste dieser prähistorischen Schlange diente den Ureinwohnern des Amazonas wohl als Inspiration zur Entstehung der Legende der Mutter des Regenwaldes. Selbst heute noch wird diese Erzählung von den Einheimischen des Amazonas von Generation zu Generation weitergegeben. Die Fossilien der Titanoboa wurden erst kürzlich zum ersten Mal nach sieben Jahre langer Arbeit in der größten Kohlenmine der Welt, nämlich Cerrejón, im Norden Kolumbiens entdeckt.

Diese Kohlenmine befindet sich heute in einer trockenen und gar trostlosen Einöde. Allerdings beherbergte diese Gegend einst einen von Leben nur so umhüllten, dichten Regenwald; mit Sümpfen, Pflanzen und unvorstellbaren vorzeitlichen Lebensformen soweit das Auge reichte. Genau in dieser Gegend, versteckt unter Dutzenden Metern Erde, liegt das Fenster zum einst größten tropischen Regenwald-Ökosystem, das die Welt je gesehen hatte.

Titanoboa Feinde

Lebensraum der Riesenschlange

Diese Ortschaft ist allerdings auch durch die Entdeckung anderer prähistorischer Lebensform bekannt geworden. So wurden dort in der Vergangenheit auch etliche Überreste von längst ausgestorbenen Schildkröten- und Krokodilarten entdeckt. Genau dieser Sammlung von Überresten ausgestorbener Lebensformen im einst da gewesenen Regenwald fügten sich im Jahre 2009 28 fossile Stücke der Titanoboa hinzu. Es wurde also kein komplettes Skelett geborgen.

Mit einer Körperlänge von bis zu 14 Metern reichte ihr höchster Punkt des Körpers bis zur Hüfte eines erwachsenen Mannes, also etwa einen Meter. Das durchschnittliche Gewicht dieses gigantischen Sumpfbewohners wird auf über einer Tonne geschätzt.

Diese unglaublichen Werte erlaubten es einer voll ausgewachsenen Titanoboa es mit jeder damaligen Spezies in ihrem Lebensraum aufzunehmen. Das heißt also, dass obwohl die Dinosaurier schon längst ausgestorben waren, war die Erde immer noch nicht vor der alleinigen Herrschaft eines Spitzenjägers befreit.

Die gigantischen Überreste, die damit auch auf die Größe der Titanoboa resultieren, erlauben es den Forschern präzise Vermutungen zu den damals herrschenden Temperaturen und der Atmosphäre zu erstellen. Schlangen, wie auch andere Reptilien, sind von der warmen Luft und der Sonne abhängig, um ihren Körper zu erwärmen. Sie sind daher wechselwarm.

Das bedeutet also, dass die Masse und damit auch das Wachstum der Titanoboa durch ihre Umwelt bestimmt wurden. Dies wird als Poikilothermie bezeichnet. Dementsprechend war die maximale Größe von poikilothermen wechselwarmen Tieren bei gegebenen Temperaturen durch ihre Stoffwechselrate limitiert. Eine Schlange mit der Größe der Titanoboa würde durchschnittliche Temperaturen von zwischen 30 und 34 Grad Celsius benötigen, um zu überleben. Deswegen gehen Wissenschaftler auch stark davon aus, dass die Atmosphäre zur Ära von Titanoboa durch hohe Durchschnittstemperaturen und einem hohen CO2-Gehalt geprägt war.

Ähnlichkeit zwischen der Titanoboa und der Anakonda

Anakonda Wasser

Forscher vermuten auch, dass das Jagdverhalten der Titanoboa stark dem der heutigen wahrscheinlich größten Schlangen der Welt, also der Anakonda ähnelte; sich langsam aber sicher dem Opfer nähern, es schlagartig anzupacken und eventuell noch ins Wasser zu ziehen, wo neben dem immensen Größenunterschied noch ein weiterer unzumutbarer Vorteil besteht. Schließlich noch die Beute komplett zu umschlingen und zu erdrosseln.

Dieses Jagdverhalten ist besonders gegen kleinere Beute effizient. Aufgrund ihrer gewaltigen Größe wird davon ausgegangen, dass zur Speisekarte der Titanoboa selbst prähistorische Krokodilarten gehörten, die Längen von über einem halben Dutzend Meter erreichten. Auch bis zu zwei Meter große Schildkröten blieben von der Riesenschlange nicht unverschont.

Dazu kommt noch, dass der Verdauungsprozess der Titanoboa sehr langsam fortschritt. Dies bedeutet also, dass nur mit einer großen Mahlzeit der Nahrungsbedarf der Titanoboa für ein ganzes Jahr gedeckt war. Eine erwachsene Titanoboa hatte keine anderen Feinde, die es mit ihr aufnehmen konnten. Das einzige Hindernis, mit dem sich die Riesenschlange konfrontiert sah war, dass ihre Überlebenschancen als Jungtier sehr niedrig waren.

Im jungen Alter war die Titanoboa den Riesenkrokodilen und anderen urzeitlichen Prädatoren schutzlos ausgeliefert. Schaffte es ein Exemplar allerdings durch den Selektionsprozess und erreichte eine ausgewachsene Länge, so änderte sich die Situation. Ihre damaligen Feinde als Jungtier waren nun ihre Beute als ausgewachsenes Exemplar.

Die erst kürzliche Entdeckung der Titanoboa hat uns gezeigt, dass die Geschichte der Erde weitaus mehr Geheimnisse bietet, als wir uns vorstellen können. Vor ihrer Entdeckung war eine solche Größe bei Schlangen nicht vorstellbar. Wenn selbst eine Schlange mit solch brachialen Ausmaßen einst gelebt hatte und doch so lange vor uns unentdeckt geblieben ist, was für mysteriöse und faszinierende Geschöpfe kann unsere Erde dann noch beherbergt haben und wann werden wir diese finden?

Wer weiß, vielleicht werden wir naher Zukunft eine neue Schlangenart entdecken, die selbst die Größe der Titanoboa in den Schatten stellen könnte. Doch bis dahin bleibt die Titanoboa auf dem Thron; dem Thron als größte Schlange, die jemals gelebt hat.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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