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Löwe – Die größte Raubkatze Afrikas

Löwe

Ein muskulöser, massereicher Körper und ein angsteinflößendes Gebrüll; der Löwe ist wahrhaftig ein majestätisches Tier. Von allen heute noch lebenden Raubkatzen ist er die zweitgrößte. Nur der Tiger wird noch größer. Optisch verfügt der Löwe über einen sportlichen und muskulösen Körperbau, ein gold-gelbliches Fell, einen großen Kopf sowie kräftige Beine.

Die erwachsenen Männchen haben außerdem noch eine sehr ausgeprägte Mähne, anhand derer man sie von den Weibchen leicht unterscheiden kann. Jedoch gibt es auch männliche Individuen, die über keine solche Mähne verfügen. Nur weil bei einem Löwen keine ausgeprägte Mähne sichtbar ist, heißt es nicht, dass es sich einhundertprozentig um ein Weibchen handelt.

Im Vergleich zu den anderen Raubkatzen sind Löwen sehr soziale Tiere und meiden es, alleine zu leben. Man findet sie in den meisten Fällen in einem Rudel. Tiger beispielsweise sind außer bei der Paarungszeit so gut wie immer Einzelgänger. Ausnahmefälle sind auch Mütter mit ihren Neugeborenen.

Manchmal bilden erwachsene Geparde eine Jagdgemeinschaft. In solchen Fällen tun sich jedoch nur ein paar wenige Geparde zusammen. Bei Löwen hingegen sind Rudelbildungen von mehr als zehn oder 20 Individuen nicht selten.

Größe und Gewicht

In Sachen Größe unterscheiden sich die weiblichen und männlichen Löwen voneinander. Wie auch bei den meisten Säugetieren werden die Männchen größer und brachialer als die Weibchen. Die größten männlichen Löwen können eine Länge von etwa 2.1 Metern ohne Schwanz erreichen. Der Schwanz kann jedoch noch weitere 90 cm lang werden. Die Weibchen werden hingegen etwa 1.5 bis 1.8 Meter lang ohne Schwanz.

Auf allen Vieren erreichen sie eine Schulterhöhe von etwa 1.2 Metern. Auch beim Gewicht gibt es je nach Geschlecht beträchtliche Unterschiede. Männliche Löwen erreichen normalerweise ein Gewicht von 150 kg bis 250 kg. Die weiblichen Exemplare hingegen werden in den meisten Fällen zwischen 120 kg und 180 kg schwer.

Obwohl der Löwe von der Länge her nur ein wenig größer wird als Menschen, wiegt er aufgrund seines muskulösen Körperbaus trotzdem etwa zwei bis drei Mal soviel. Da wir jetzt die Größe und das Gewicht geklärt hätten, stellt sich nun die Frage, wo man diese majestätischen Tiere in freier Wildbahn finden kann.

Natürlicher Lebensraum

In nicht allzu ferner Vergangenheit konnte man frei lebende Löwen in vielen Gebieten von Afrika, Europa sowie Asien finden. Heute allerdings leben keine frei lebenden Löwen mehr in Europa und ihr Lebensraum in Asien hat sich nur auf einen sehr spezifischen Ort eingeschränkt, und zwar dem „Gir-Nationalpark“, einem Naturreservat in Indien. Die Fläche dieses Gebiets wird auf etwa 260 km² geschätzt. Das ist zum Vergleich etwa 3.5 Mal kleiner als die Fläche von Berlin.

Weiblicher Löwe (Löwin)

In Afrika sind Löwen jedoch recht weit verbreitet und ihr natürlicher Lebensraum befindet sich in mehreren Ländern wie Botswana, Südafrika, Tansania, Uganda und einigen mehr. Das älteste Fossil eines Löwen wurde in Uganda entdeckt. Laut Analysen soll das geborgene Fossil etwa zwei Millionen Jahre alt sein. Löwen als Art existieren von dem her seit mindestens zwei Millionen Jahren.

Der Löwe wird oftmals auch als „König des Dschungels“ betitelt. Dieser Beiname ist an sich zwar nicht falsch, jedoch irreführend. Man findet diese Tiere nämlich nur in sehr seltenen Fällen in einem Dschungel. Die meisten Individuen verbringen ihr ganzes Leben in Savannen und offenen Grasfeldern.

Lebenserwartung und Territorialkämpfe

Kommen wir nun zu der Lebenserwartung von Löwen. Wie alt können sie werden? Das hängt stark davon ab, ob sie in freier Wildbahn oder Gefangenschaft leben. Laut Schätzungen werden frei lebende Löwen im Durchschnitt etwa 16 Jahre alt. Männchen in freier Wildbahn werden jedoch oft nicht älter als 14 Jahre. Dafür gibt es wesentliche Gründe.

Kommt es nämlich zu einem Streit zwischen zwei Rudeln von Löwen um das Territorium, so gehen in der Regel die Männchen gegen einander kämpfen und die Weibchen bleiben zurück. Im Kampf ziehen sich die Tiere dabei regelmäßig lebensbedrohliche Verletzungen zu.

Doch auch innerhalb eines Rudels kommt es oft zu Kämpfen zwischen den Männchen. Bei diesen Kämpfen geht es um die Gewinnung der bzw. um den Zugang zu den Weibchen oder auch um den Status im Rudel. Das Rudel wird nämlich von dem stärksten Individuum geführt und viele Männchen sind scharf auf genau diesen Platz. Manchmal gibt es auch sogar mehrere Rudelführer.

Da gezähmte Löwen in Gefangenschaft nicht lebensbedrohliche Kämpfe gegeneinander führen und sich auch keine Sorgen um die Nahrung machen müssen, werden sie dort in der Regel 25 Jahre alt. Auch die Sterberate bei Jungtieren in Gefangenschaft ist niedriger, denn werden die erwachsenen Männchen vom gegnerischen Rudel besiegt, so bringt das neue Alpha-Tier die Jungtiere der besiegten Männchen leider um und zeugt eigene Kinder mit den eroberten Weibchen.

Männliche Löwen wollen in dieser Hinsicht auf gar keinen Fall Stiefväter sein. Doch nicht selten wehren sich die verwitweten Weibchen und beschützen bis zum Tod ihre Jungtiere. Ob von daher ein Leben in Gefangenschaft eventuell vielleicht nicht doch besser wäre, wird von vielen debattiert und ist eine sehr heikle Thematik.

Beutetiere

Löwen sind Jäger und damit auch Fleischfresser. Sie jagen in der Regel am Abend. Den Tag verbringen sie normalerweise mit schlafen oder spielen unter schattigen Bäumen. Wenn sich jedoch die Gelegenheit bietet, jagen sie auch tagsüber. Bei ihrer Jagdstrategie lauern sie als Pack der Beute heimtückisch auf und überraschen sie in einem ungünstigen Moment.

Gegenden mit hohem Gras dienen perfekt als Tarnung. Dabei gehen sie sehr strategisch vor und verteilen sich geschickt, um eine größere Angriffsfläche zu decken und die Fluchtchance zu minimieren. Mithilfe ihres Schwanzes können sie sich sogar lautlos unter einander verständigen. Nicht selten jagen sie Beutetiere, die um einiges schneller und auch länger rennen können als sie selbst. Daher muss bei der Schleichattacke alles stimmen.

Hat der Löwe die Beute einmal erwischt, so wird ihr wenn möglich sofort in den Nacken gebissen. Mit einer solchen fatalen Verletzung war’s das dann für die Beute. Selbst wenn sich das Tier irgendwie noch befreien kann, wird es kurze Zeit später der Verletzung erliegen.

Beißkraft

Löwen verfügen über eine geschätzte Beißkraft von 4’000 bis 5’000 Newtons. Das ist für ihr Gewicht und ihre Größe recht beeindruckend. Zum Vergleich: Die stärkste Beißkraft von allen heute lebenden Tieren haben der Weiße Hai und das Salzwasserkrokodil. Beide sollen mehr oder weniger über einen gleich starken Biss verfügen, wobei das Salzwasserkrokodil leicht vorne sein soll. Ihre Beißkraft wird auf etwa 15’000 bis 20’000 Newtons geschätzt. Diese Arten sind jedoch auf viel größer und massereicher als alle Raubkatzen.

Bei Gelegenheit schrecken Löwen jedoch nicht zurück, sich auch an der Beute von kleineren Jägern zu bedienen. Es passiert beispielsweise oft, dass sie sich die Nahrung von Geparden wegschnappen, um sich die Arbeit zu ersparen. Da Löwen körperlich größer und kräftiger gebaut sind als Geparde, bleibt den kleineren Raubkatzen nur die Flucht.

Ist der Löwe gefährlich für Menschen?

Auf ihrer Speisekarte stehen Tiere wie Gazellen, Zebras, Büffel, Antilopen und viele mehr. Doch würde ein Löwe auch einen Menschen fressen? Die Antwort ist ja. Obwohl wir nicht ansatzweise über so viel Fett und Fleisch verfügen wie die vorhin erwähnten Tiere, sind Löwen nichts desto trotz opportunistische Jäger. Sie müssen jeden Tag reichlich viel an Nahrung zu sich nehmen und ums Überleben kämpfen.

Und wenn sie gerade hungrig sind und nichts zu fressen haben, würden wilde Löwen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Menschen fressen. Tansania hat die größte Population an Löwen und alleine dort kam es zwischen den Jahren 1990 und 2004 zu 308 Verletzten und 593 Toten aufgrund von Löwenangriffen auf Menschen. Dies sind nur die offiziell bestätigten Angaben. Die Dunkelziffer wird je nach dem weitaus höher sein.

Hat der Löwe selbst natürliche Feinde? Ja, und zwar der Mensch stellt beispielsweise eine Gefahr dar. Weitere potentielle Gefahren sind andere Löwen, Krokodile oder Rudel von Hyänen. Bei der Jagd können sie jedoch auch von den Beutetieren schwer verletzt werden, beispielsweise von Büffeln oder Elefanten. Von daher wird ihre Population von der internationalen Union zur Bewahrung der Natur als „gefährdet“ eingestuft.

Vor allem die kleine Population in Indien ist stark dezimiert worden. Aber auch die Population des afrikanischen Löwen ist im Verlaufe der Zeit immer weiter gesunken. Sollte sich dies nicht stabilisieren, werden sie als Art eventuell komplett aussterben, so wie ihre sie es einst in Europa taten.

In diesem Video wird der Beitrag als Dokumentation präsentiert!

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